_Potthucke - Klassiker aus dem Sauerland_

Früher war das Leben recht hart im Sauerland: Das Klima rau und auf den Herd kam nur das, was die karge Ackerkrume hergab - und das waren in erster Linie Kartoffeln. Auf dem guten alten Kohleherd wurden die Mahlzeiten mühevoll zubereitet. Hier entstand auch ein Arme-Leute-Essen, das heute noch typisch für das Sauerland ist: die Potthucke. Dafür wurden kleingeschnittene Kartoffeln mit Eiern, Zwiebeln und Resten aus der Küche ergänzt, vielleicht noch mit Küchenkräutern und einem guten Schuss Sahne verfeinert. Über den Tag stockte das Gericht auf der Glut des Kohleofens, sodass man am Abend eine deftige Mahlzeit hatte. Gegessen wurde direkt aus dem "Pott". Weil der Topf auf dem Herd "huckte" - wie man im Sauerland sagt -, bekam das Gericht den Namen "Potthucke" - der Pott, der auf dem Ofen "huckt".

_Modernes Rezept_ Kohleoefen gehören heute meist der Vergangenheit an und werden höchstens noch dekorativ in Gaststuben ausgestellt. Nicht aber im Gasthof Lichte in Duedinghausen, im östlichsten Zipfel des Sauerlandes. Hier wird der Kohleherd noch regelmässig befeuert.

Sogar die Potthucke steht hier auf der Speisekarte, wenn auch nicht mehr in ganz traditioneller Form zubereitet. Die Kartoffel-Ei-Masse kommt in eine gefettete Form und dann in den Backofen. Köchin Ute Goebel kennt eine etwas andere Erklärung für den Begriff Potthucke: "Potthucke ist ein typisch sauerlaendisches Kartoffelgericht und das heisst sprichwörtlich übersetzt: Das, was im Pott huckt." _Mettwurst, Zwiebeln, Schnaps_ Im Backofen und nicht mehr auf dem Herd wird der Klassiker also heutzutage zubereitet. Es wird auch nicht mehr aus dem Topf gegessen. Ute Goebel schneidet die gegarte Potthucke in Scheiben und brät diese vor dem Servieren in etwas Butter oder Schmalz an. Das macht das Gericht schmackhafter und gehaltvoller. In Duedinghausen wird die Potthucke mit gerösteten Zwiebeln, Blut- und Mettwürsten serviert. Um die Sauerlaender Spezialität gut verdauen zu können, bedarf es nach Meinung von Dorfwirt Willy Lichte natürlich noch eines Selbstgebrannten. Sein Trinkspruch: "Das Trinken lernt der Mensch zuerst, viel später erst das Essen. Drum soll er auch aus Dankbarkeit, das Trinken nicht vergessen - Prost!" _Rezept für 6 bis 8 Portionen_ * Backofen auf 180 °C vorheizen.

* Rohe Kartoffeln schälen und reiben.

* Gekochte Kartoffeln durchpressen.

* Kartoffelmassen mit Eiern und Sahne verrühren.

* Mit den Gewürzen abschmecken.

* In eine gefettete Kastenform geben und auf mittlerer Stufe circa 45 Minuten im Ofen backen. Danach abkühlen lassen.

* Potthucke aus der Form nehmen und in fingerdicke Scheiben schneiden.

* In Butterschmalz von beiden Seiten goldbraun braten.

Tipp: Dazu schmecken Mett- und Blutwurst sowie Sauerkraut.

Varianten: Je nach Geschmack kann man auch ausgelassene Speckwürfel, kleingeschnittene Mettwürste oder geräucherten Aal mit in die Kartoffelmasse einrühren oder die Kastenform mit Schinkenspeck auslegen.

_Buchtipp_

* Frank Steinmeier, Wolf Kloss

ist vergriffen, gebraucht aber noch bei verschiedenen Internetbuchhändlern erhältlich.) Autor: Bernd Ax _Links_ * Homepage von Duedinghausen.

sen-hsk. De

* Rezept: Potthucke mit gebratenen Selleriescheiben. (Wdr Lokalzeit Südwestfalen)

dio/siegen/lokalzeit/serien/suedwestfalen_lecker/potthucke.jhtml _Weitere Gerichte und ihre Geschichte_ * Arme Ritter. (Servicezeit:

7/0907/04_arme_ritter.jsp * Strammer Max. (Servicezeit: Essen & Trinken

6/1208/04_strammer_max.jsp * Cappuccino. (Servicezeit: Essen & Trinken

8/0111/04_cappuccino.jsp * Croissant. (Servicezeit: Essen & Trinken vom

7/1130/04_croissant.jsp

8/0411/03_potthucke. Jsp