Das System der Appellation Controlee
Das Inao (Institut National d'Appellation d'Origine des Vins et Eaux-de-vie) legt jährlich die Kriterien für diese Klassifikation franzoesicher Weine fest. Dieses System der Qualitätsueberpruefung in Frankreich kennt 3 Kategorien:
I: Appellation d'Origine Controllee (Aoc)
Ii: Appellation d'Origine Vin Delimite de Qualite Superieure (Aovdqs)
Iii: Vin de Pays
Aoc: hierzu zählen über 390 Weine, zu denen die besten Frankreichs gehören. Die Einstufung erfolgt nach 8 Kriterien: (1) Herkunftsgebiet, (2) Rebsorte, (3) Alkoholgehalt, (4) Ertrag pro Hektar, (5) Anbaumethoden, (6) Weinbereitung (Ausbau), (7) Analyse & Verkostung, (8) Abfüllung.
1) hierfür sind genaue geographische Grenzen festgelegt. Dabei können ungeeignete Böden innerhalb eines Gebietes ausgeschlossen sein.
2) in manchen Gegenden ist nur eine einzige Traube erlaubt, in anderen mehrere Trauben. Allerdings geht die Aoc für einen Weinberg verloren, wenn darin eine nicht zugelassene Traube angebaut wird. Ebenfalls sind Trauben von Rebstöcken, die jünger als 4 Jahre sind nicht zugelassen.
3) alle Aoc müssen einen Mindestalkoholgehalt (manchmal auch einen Maximalgehalt) aufweisen. Dieser wird in vielen Regionen durch den natürlichen Fruchtzucker und durch "chaptalisation" (Zugabe von Zucker) erreicht, die allerdings in den meisten Regionen auf 2 °C beschränkt ist. In manchen südlichen Regionen (Côtes du Rhone und Midi) ist die chaptalisation verboten.
4) Für jede Aoc ist der Ertrag pro Hektar und Jahr begrenzt. Diese wird von einer Kommission (Inao = Institut National des Appellations d'Origine des Vins et Eaux-de-vie) festgelegt. Eine Appellation kann eine Erhöhung der Jahresertrags um bis zu 20% beantragen. Dies ist bei Grand-Cru Weinen nicht möglich. Wird der Ertrag inkl. Der zulässigen Steigerungen überschritten verliert die Appellation die Aoc für die gesamte Ernte.
5) hierbei kommt es auf die Anzahl der Rebstöcke pro Hektar, die Art des Rebschnittes, die Lesemethode (zB: Sortieren beim Sauternes) und ob die Trauben vor der Gärung von den Stielen befreit werden, an.
6) Die Vewendung von konzentriertem Most ist wie auch die Zugabe von Alkoholzusatz verboten. Eine Säuerung/Entsäuerung ist nur unter Kontrolle der örtlichen Station Oenologique zulässig.
7) Seit 1979 müssen die Weine einen Prüfungsausschuss passieren, der aus Vertretern des örtlichen Syndicat und des Inao besteht.
8) Die Abfüllung muss innerhalb der Region erfolgen.
Aovdqs: es gelten die gleichen Bestimmungen wie für den Aoc. Allerdings sind mehr Trauben zugelassen und der Alkoholgehalt oft niedriger.
Vin de Pays: diese Klassifikation gibt es seit 1968. Es gibt 3 Katergorien: VdP regional: können aus den Weinen mehrerer Departements stammen, müssen aber einer anerkannten Weinlage entsprechen. VdP departemental: tragen den Namen des Departements.
VdP sous-regional ou local: tragen den Namen der Gemeinde.
Die Regeln ähneln den anderen Klassifikationen; es sind höhere Hektarerträge und mehr Rebsorten zugelassen, auch veredelte Rebsorten. Ein VdP muss aber genauso eine Verkostung überstehen wie ein Aoc.
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