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Rettich: Scharf und gesund (Info)
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die Zutaten:
Info
 Von Anja Friehoff
die Zubereitung:

Wer meint, Rettich eigne sich nur als Rohkost, wird in der Pfalz eines Besseren belehrt. Auf dem alljährlichen Rettichfest im Juni in Schifferstadt erfreuen Dutzende von Rettichrezepten die Gaumen der Besucher: Rettich blanchiert, gekocht, gebraten, eingelegt ...

Neben dem bekannten weissen Rettich kann man dort auch schwarze kugelförmige und kleine rote Wurzeln probieren.

Asiatisches Alltagsgemuese Ursprünglich stammt der Rettich aus Vorderasien. Im gesamten asiatischen Raum ist er auch weitaus populärer als in Deutschland, wo man ihn meistens nur in Verbindung mit der bayrischen Weisswurst und dem dazugehörenden bayrischen Bier kennt. In Japan liegt der durchschnittliche Pro-Kopf-Verzehr bei rund 12 Kilogramm Rettich pro Jahr, in Korea sogar bei 30 Kilogramm. (Siehe auch den Beitrag in dieser Sendung: Koreanische Küche: Nicht ohne Kim#chi). Hierzulande liegt der jährliche Verzehr gerade mal bei 150 Gramm Rettich pro Kopf, inklusive Radieschen.

Pfälzer schwören auf Rettich Vielleicht wäre der Rettich ja längst verkümmert, wenn es nicht den kleinen Ort Schifferstadt in der Pfalz gäbe. Hier ist der Boden besonders fruchtbar und sandig und das Klima sonnig. Deshalb wächst dort auch das so genannte "weisse Gold" ausgesprochen gut.

Als sich im Jahr 1885 die Firma Basf in der Gegend niederliess, fanden viele Männer dort in der Fabrik eine neue Arbeit, und die Landwirtschaft wurde von den Frauen übernommen. Sie widmeten sich verstärkt dem privaten Rettichanbau und verdienten so ein paar Mark dazu. Besonders in den 20er Jahren kamen die Schifferstadter auf diese Weise zu recht viel Wohlstand.

Gesunde Schärfe Meistens wird er unterschätzt, dabei kann Rettich - richtig zubereitet - köstlich sein. Hinzu kommt, dass er unzählige wertvolle Inhaltsstoffe hat: Calcium, Kalium, Phosphor, Natrium, Eisen und zahlreiche Vitamine sowie sekundäre Pflanzenstoffe zählen dazu. Die Schärfe des Rettichs kommt durch seinen hohen Gehalt an Senfölen. Auch ihnen ist es zu verdanken, dass die Rübe ihren Ruf als vielseitig wirkendes Heilmittel hat. Pfarrer Kneipp beschwört: "So wie der Wirt die Lumpen herauswirft, wirkt der Rettich auf den Magen. Er ist ein echter Kaminputzer für den Unterleib." Ausserdem wird Rettich von vielen Heilkundlern bei Leber- und Gallenleiden, Gicht und Gelenkrheumatismus, Husten, Heiserkeit und Bronchitis empfohlen. Ein Schifferstädter Hausmittel bei Erkältung: ein Stück Würfelzucker oder etwas Honig in einen schwarzen runden Rettich einlegen und dann verzehren.

Eiszapfen und Rettich Rex In Schifferstadt baut man drei verschiedene Rettichsorten an: Den roten Rettich, der gleichzeitig scharf und mild ist, einen kleinen weissen Rettich, den "Eiszapfen", der bereits im März geerntet wird, sowie den grossen weissen Rettich, den so genannten Rettich Rex. Ausser diesen gängigen Rettichsorten kennt man noch den schwarzen Kugelrettich und die japanischen weissen Sorten, die Daikonrettiche, die etwas milder schmecken als der deutsche weisse Rettich.

Je nach Jahreszeit haben verschiedene Sorten Saison: Weisse und rote Mairettiche gibt's von Mai bis Juli und weisse Sommer- und Herbstrettiche von Juli bis September. Vom Samen bis zur Ernte vergehen nur fünf Wochen. Zur Ernte werden die Rettiche mit der Hand aus dem Boden gezogen, gebündelt, gewaschen und in Kisten oder Körbe verpackt.

Rettichfest in Schifferstadt Der Rettichanbau ist in Schifferstadt so stark verankert, dass es seit 1936 ein spezielles Volksfest für den Rettich gibt. Vier Tage lang wird das scharfe Gemüse gefeiert. Auch heute noch wird viel Wert auf Traditionen gelegt, beispielsweise auf die Rettichpolka, das Fassbier-Anstechen und das traditionelle Rettichboxen. Sogar Rettichentertainment gibt es, dieses Jahr hat ein Zauberer ein Rettichkunststueck aufgeführt.

Auf dem Rettichfest wird der Rettich hauptsächlich "pur" verzehrt.

In der Pfalz schneidet man ihn dafür zu einer Rettichspirale, die mit Schnittlauch garniert zum Bier gereicht wird. Die Schifferstädter schätzen den Rettich aber auch als ein vielseitiges Gemüse. Bei vielen kommt Rettich zwei- bis dreimal pro Woche auf den Tisch, als Salat oder warme Beilage.

Rezepte: Rettichgemüse Rettichsalat Ratsherren-Art Kalte Rettichsuppe Rettich-Gemüse auf asiatische Art


Anmerkungen zum Rezept:
keine