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Eu-Schutz für regionale Qualitätserzeugnisse (Info)
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die Zutaten:
Info
 Von Monika Kovacsics
die Zubereitung:

Im Zuge der Globalisierung droht mit weltweit identischem Fast Food und standardisierten Convenienceprodukten Einheitsgeschmack und Verlust der Esskultur. Dem will die Eu entgegentreten, indem sie traditionelle und regionale Spezialitäten besonders schützt.

Spezielle Gütesiegel sollen diese Produkte für den Verbraucher beim Einkauf leicht erkennbar machen und billige, minderwertige Imitate vom Markt fernhalten. Doch es ist für die oftmals kleinen Hersteller dieser besonderen Qualitätserzeugnisse gar nicht so einfach, die begehrten Siegel zu erhalten.

_Siegel bewahren kulinarisches Erbe_ Schweizer Emmentaler, Lübecker Marzipan, Schwarzwälder Schinken oder Aachener Printen - diese Spezialitäten sind fast für jedermann ein Begriff. Sie stammen aus einer ganz bestimmten Region und dürfen auch nur dort hergestellt werden - das ist durch ein Eu-Label geschützt. So wird die originale Herkunft der Produkte garantiert.

Dank der Eu-Label "geschützte Ursprungsbezeichnung" (g.U.) und "geschützte geographische Angabe" (g. G.A.) ist es Herstellern in gewissen Regionen möglich, langfristig ein gutes Einkommen zu sichern. Ausserdem haben die Erzeuger die Möglichkeit, ein traditionelles Qualitätsprodukt zu produzieren und damit einen angemessenen Preis zu erzielen, denn sie sind praktisch ausser Konkurrenz. Dem Verbraucher garantieren die Eu-Siegel, dass er eine traditionelle Spezialität von besonders guter Qualität erhält.

_Strenge Kriterien_ Diesen Schutz von Ursprungsbezeichnungen und geographischen Angaben für Lebensmittel hat die Eu vor zehn Jahren eingeführt. In einer umfassenden Verordnung hat die Eu die Kriterien der Vergabe des Labels festgelegt. Voraussetzungen für die "geschützte Ursprungsbezeichnung" sind: * Erzeugung und Verarbeitung müssen nachweislich traditionell in der ausgewiesenen Region erfolgen. * Zwischen Produkt und Herkunft muss hinsichtlich Charakteristik, Qualität oder Ruf eine nachweisbare Beziehung bestehen.

* Erzeugung und Verarbeitung müssen nach definierten und nachprüfbaren Richtlinien erfolgen und werden durch eine unabhaengige Stelle kontrolliert.

* Der Begriff ist keine Lebensmittelgattung, keine Tierrasse oder Pflanzensorte.

Die Anforderungen an die "geschützte geographische Angabe" sind geringer als an die "geschützte Ursprungsbezeichnung". Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung müssen nicht alle in dem bezeichneten Gebiet vorgenommen werden. So reicht es aus, wenn nur ein Verarbeitungsschritt, zum Beispiel die Endzubereitung, in dem genannten Gebiet erfolgte.

_Siegel schon hundertfach vergeben_ Das runde, blaugelbe Siegel der Eu ist inzwischen in ganz Europa über 570-mal vergeben worden. Spitzenreiter ist Frankreich mit über 104 Produkten, gefolgt von Italien mit 98 Produkten.

Deutschland hat sich von Anfang an mit dem Schutzsystem schwer getan, obwohl es nicht an charaktervollen Spezialitäten und kulinarischen Traditionen mangelt. Zwar tragen das Eu-Label in Deutschland immerhin rund 60 Produkte, doch dabei handelt es sich meist um Getränke wie Bier und Mineralwasser. Allein 31 Mineralwässer sind registriert.

_Wenig Unterstützung vom Staat_ Obwohl die Eu-Labels auch für deutsche Erzeuger Vorteile bringen würden, scheuen viele den langwierigen Antragsweg und das bürokratische Wirrwarr. Die Landwirte und Produzenten, die sich um das Eu-Label bemühen, bekommen kaum Unterstützung und Hilfestellung von den zustaendigen Institutionen der Eu. Hinzu kommt, dass es auch hierzulande keine Behörde gibt, die für das schwierige Antragsverfahren Hilfe anbietet. Gerade von Seiten solcher Institutionen wie der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (Cma), die dafür prädestiniert wäre, deutsche regionale Produkte zu etablieren und zu schützen, erfolgt keine Unterstützung.

_Nachbarlaender viel aktiver_ In vielen Nachbarländern ist das ganz anders. In Frankreich beispielsweise gibt es eine Institution, die allein dafür zustaendig ist, regionale Herkunftsangaben zu schützen und zu fördern. Während in Frankreich über 39 Käse durch das Eu-Siegel geschützt sind, gibt es in Deutschland lediglich vier geschützte Käsesorten: Allgäuer Bergkäse, Allgäuer Emmentaler, Altenberger Ziegenkäse, Odenwälder Frühstückskäse.

Geschützte Produkte aus Italien erkennt der Verbraucher an dem Zeichen Dop, was für "Denominazione d'Origine Protetta" steht.

Französische Produkte, die das Eu-Siegel tragen, sind gekennzeichnet mit der Bezeichnung "Appellation d'Origine Protegee", abgekuerzt Aop.

_Geschuetzte Spezialität: Odenwälder "Frühstückskäse"_

So wie in anderen Ländern könnten sich auch hierzulande die Erzeuger von regionalen Spezialitäten den langen bürokratischen Weg zum Eu-Siegel erleichtern. Der Zusammenschluss zu einem Konsortium zum Beispiel könnte hilfreich sein. Aber es geht natürlich auch im Alleingang. Käsemeister Kurt Kohlhage hat sich den Odenwälder

acht Molkereien im idyllischen Mossautal her. Als eine Molkerei nach der anderen geschlossen wurde, drohte auch diese typische Weichkäsespezialität mit Rotkultur aus der Region zu verschwinden. Kurt Kohlhage beschloss, den Handkäse aus frischer Milch von Odenwälder Kühen weiter zu produzieren, erstritt das Eu-Siegel und rettete so die regionale Spezialität.

Allerdings ist seine Produktionskapazität sehr begrenzt. Daher beläuft sich auch sein Absatzgebiet lediglich auf einen Umkreis von rund 80 Kilometer.

_Kontaktadresse_ * Molkerei Huettenthal Molkereiweg 1 64756 Mossautal/Odenwald Tel. (0 60 62) 2 66 50 Internet:

molkerei-hüttenthal@t-online.de _Weitere Informationen zu den Siegeln im Internet_ Das Corpus Culinario ist eine Vereinigung der führenden Delikatessen-Fachgeschäfte:

Rezept: Odenwälder "Handkäse" mit Zwiebel-Sahne-Sauce


Anmerkungen zum Rezept:
keine