Viele Menschen verzichten aus den unterschiedlichsten Gründen auf Milch und Milchprodukte. Der eine mag sie einfach nicht, der nächste verträgt sie nicht oder reagiert sogar allergisch auf die Milchproteine. Andere verzichten, aus ethischen Gründen, sie sind Veganer. Eines sollten alle diese Menschen aber gemeinsam haben: Sie sollten die anderen Calciumquellen kennen, um nicht durch eine lebenslange Calcium-Mangelversorgung die Knochenerkrankung Osteoporose zu provozieren.

Veganer verzichten nicht nur auf Fleisch und Fisch, sondern auch auf Eier, Milch und Milchprodukte, ja sogar auf Honig, also jegliche tierischen Produkte. Da gerade die Milch und die Milchprodukte eine gute Calciumquelle sind, müssen Veganer und alle anderen, die auf diese Produkte verzichten, auf andere Calciumquellen ausweichen! Wie gut, dass es auch andere Calciumquellen gibt! Sie müssen sienur kennen - . Einen besonders hohen Calciumgehalt haben zum Beispiel Sesamsamen und daraus hergestelltes Sesammus. Sesamöl dagegen hat überhaupt kein Calcium! Das liegt daran, dass das Calcium sich grundsätzlich in allen Samen, auch im Getreidekorn, in den Randschichten und in der Schale befindet. Dort unterstützt das Calcium zusammen mit den unverdaulichen Faserstoffen quasi das Stuetzgeruest der Pflanzen, sowie es beim Menschen in den Knochen für die Stabilität verantwortlich ist. Deshalb hat auch Vollkornmehl einen höheren Calciumgehalt als "Auszugsmehl" oder "Weissmehl", im Fachjargon "niedrig ausgemahlenes" Mehl genannt. Trotzdem haben einige "helle" Backwaren einen ähnlichen Calciumgehalt wie Vollkornbackwaren. Das liegt daran, dass diese Backwaren oft mit Milch hergestellt werden. Milch hat ja einen ganz besonders hohen Calciumgehalt. Ein Roggen- oder Weizenvollkornbrot hat im allgemeinen einen Calciumgehalt von 40 bis 60 Milligramm Calcium pro 100 Gramm. Wird von einem durchschnittlichen Wert von 50 Gramm ausgegangen, dann macht das bei fünf Scheiben Brot 125 Milligramm Calcium. Das ist zwar nicht soviel Calcium, dass das Vollkornbrot gleich als "calciumreich" eingestuft wird, trotzdem trägt es seinen Teil zur Calciumversorgung bei. Vorausgesetzt, man hält sich an die Empfehlung, täglich fünf Scheiben Brot zu essen.

Es gibt auch Mineralwässer, die einen sehr hohen Calciumgehalt haben. Da die Werte von Wasser zu Wasser sehr stark schwanken, kann kein allgemeiner Wert angegeben werden. Es empfiehlt sich daher, auf das Etikett zu schauen. Haben Sie sich zum Beispiel für ein Mineralwasser entschieden, das pro Liter 200 bis 250 Milligramm Calcium enthält, dann können Sie mit zwei Litern von diesem Wasser bereits die Hälfte Ihres Tagesbedarfs decken.

Ausserdem gibt es noch eine Reihe von Lebensmitteln, die einen relativ hohen Calciumgehalt haben, aber als Calciumquelle alleine nicht genügen, da diese Lebensmittel sonst in unüblich hohen Mengen verzehrt werden müssten. Aber ihren Beitrag zur Calciumversorgung können auch diese Lebensmittel liefern. Zu diesen Lebensmitteln gehören zum Beispiel:

- 50 g Hagebutten mit 125 mg Calcium

- 50 g grüne Oliven mit 48 mg Calcium

- 50 g Haselnüsse ohne Schale mit 113 mg Calcium

- 50 g Mandeln ohne Schale mit 125 mg Calcium

- 10 g Mohnsamen mit 146 mg Calcium

Ein Stück Mohnkuchen hat daher ungefähr 230 Milligramm Calcium. Das ist so viel, wie ein Glas Milch. Wer hätte das gedacht?

Wie calciumreich sind Sojaprodukte?

Manche Sojaprodukte (Tofu) werden mit dem Koagulationsmittel (Gerinnungsmittel) Calciumsulfat hergestellt, weil die Produktion einfacher und die Ausbeute höher ist. Calciumsulfat ist nichts anderes als Gips, und da der Stoff zum grössten Teil im Endprodukt ( also im Tofu) bleibt, ist diese Herstellungsmethode umstritten. Viele Verbraucher möchten keine Produkte, die mit chemischen Resten aus der Produktion belastet sind. Auch nicht, obwohl Tofu und Tofuprodukte, die mit dieser Methode hergestellt wurden, einen noch höheren Calciumgehalt haben, als die in der Tabelle aufgeführten Tofuprodukte.

Viele Tofu-Hersteller verwenden dieshalb "Nigari". Die Herstellung von Tofu und Tofuprodukten mit Nigari erfordert weentlich mehr "Fingerspitzengefühl" und die Ausbeute ist geringer und natürlich auch der Calciumgehalt. Dafür bleiben nur geringe Mengen des Koagulationsmittels im Endprodukt enthalten.