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Historisch: Lebensmittel (Beurteilung + Aufbewahrung) 1/3
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die Zutaten:
 Es war einmal... Lebensmittel: Beurteilung und Aufbewahrung + Einkauf
die Zubereitung:

Die hier wiedergegebenen Informationen stammen aus der 18. Auflage des Buches aus dem Jahre 1844.

Die Beschaffenheit der Lebensmittel bedingt in den meisten Fällen ihren Preis; man wird daher fast immer gut tun, nur das Beste zu kaufen, auch wenn der Preis ein höherer ist, in Rücksicht sowohl auf den Wohlgeschmack, wie auch auf die Nährkraft und die Gesundheit. Der Verfälschung der Lebensmittel ist in neuerer Zeit glücklicherweise durch strenge Polizeigesetze im Deutschen Reiche einigermassen vorgebeugt. Das Reichsgesundheitsamt in Verlin untersucht auf Verlangen alle Nahrungsmittel, die ihm als der Verfälschung verdächtig zugesandt werden, und die Marktpolizei in den Städten ist angewiesen, ein wachsames Auge auf jeden Betrug zu haben, der durch Beimischung wertloser oder gar gesundheitsgefaehrlicher Stoffe verübt wird. Unter allen Umständen tut man gut, sich nicht durch öffentliche Anpreisungen billiger Waren verlocken zu lassen und nur in soclhen kauflaeden Einkäufe zu machen, deren Inhaber sich des Rufes der strengsten Gewissenhaftigkeit und Rechtlichkeit erfreuen. Grössere Vorräte für den allmählichen Verbrauch oder für die Winterzeit anzuschaffen, ist in unserer Zeit kaum noch rätlich, namentlich nicht in grösseren Städten, wo man zu jeder Jahreszeit auf dem Makrte oder in Kaufläden vorrätig findet, was an Nahrungs- und Genussmitteln gebraucht wird. (einige Beispiele v. Vorratseinkauf und Versandt-Einkauf) Schinken Sommerbedarf bezieht man am besten aus Westfalen, und zwar Ende März. Die kleinen fleischigen, nicht allzufetten, sind den grossen und schweren vorzuziehen. Man nehme nur solche von 6-8 Kilo, etwa 8-10 Stück für eine mittlere Familie, das Kilo zu 2, 00-2, 30Mark. (Bitte nicht vergessen: es war einmal!) Speckseiten lassen, wird in den wenigsten Fällen oder nur da lohnen, wo Speck zum Kochen und Braten besonders beliebt ist. Thüringen und der Harz (Gotha und Quedlinburg) liefern gute Ware in fettem Speck und in durchwachsenem Bauchspeck. Eier werden jetzt in solchen Mengen aus südlichen Ländern, namentlich Italien, angeführt, dass man sie fast den ganzen Winter hindurch frisch haben kann. Solche Eier sind auch bei höherem Preise den in Kalkwasser oder auf andere Art aufbewahrten deutschen Herbsteiern vorzuziehen. Sauerkraut bezieht man am bsten aus Meinz oder Magdeburg. Bedarf etwa 1/2 Hektoliter. Eingemachte Schneidebohnen werden immer mehr von den in Blechbüchsen eingekochten verdrängt; Bedarf etwa 1/2 Hektoliter oder 25 Kilobuechsen.

Fleisch: Die Frische des Fleisches wird sich am bersten mittelst der Nase beurteilen lassen, indes kann durch Anwendung von Salicylsäure oder anderer chemischer Mittel der Geruch verdorbenen Fleisches einigermassen beseitigt werden, so dass man auf die Beurteilung durch das Auge angewiesen ist, wenn man sich das betreffende Stück nicht zerschnitten vorlegen lässt. 1. Rindfleisch von guter Beschaffenheit hat eine lebhaft rote Farbe, ist fett, dicht und feinfaserig. 2. Kalbfleisch muss hellrosafarben erscheinen; je weisser und fett, desto besser die Qualität. Rötliches, schlaffes, aufgeblasenes Fleisch mit einer Niere ohne Fett ist ekelhaft und der vielen leimigen Teile wegen schädlich, es sind dies Zeichen von Kälbern, welche nur wenige Tage alt sind. Übrigens ist oft Fleisch von acht- bis vierzehntaegigen Kälbern, wenn sie gut getränkt wurden, viel milder und saftiger, als das von 10-12 Wochen alten. 3. Schweinefleisch. Junges Schweinefleisch ist feinfaserig, hat eine hellrosa Farbe und feine Schwarte. Die besten Schinken sind die einjährigen dicken, nicht beschnittenen, mit dünnem, kurzem Bein und einer nur mässigen Fettschicht unter der Schwarte. Da jetzt fast überall die Fleischbeschau obligatorisch eingeführt ist, kann man sich bei Schinken und anderen grösseren Stücken den Untersuchungsstempel und Schein zeigen lassen, um vor Trichinen und Finnen möglichst sicher zu sein. - Schlackwurst (Cervelat- oder Sommerwurst der besten Sorte) zeigt eine hellrote Färbung; der Geschmack ist für sie der beste Beurteiler. 4. Hammelfleisch. Man sehe darauf, dass es fest, feinfaserig, glassrot und nicht zu fett ist. Der starke Geschmack, den das hammelfleisch mitunter hat, soll von der Art der Fütterung herruehren und ist am ehesten bei hochrotem, mit gelbem Fett versehenem Fleisch zu befürchten. 5. Zahmes Gelfügel. Alte Hühner und Tauben, welche zwar der Suppe mehr Kraft geben als junge, zu Fleischspeisen aber untauglich sind, erkennt man an einem gedrungenen, stärkeren Körperbau, härterem Brustknochen, einer spröden, dickeren, sogenannten Hühnerhaut und an ihren etwas stumpferen, abgenutzten Krallen; Gänse und Enten an stärkeren Fussballen, härteren Schnäbeln und ihrer dicken Schimm- und Hühnerhaut, auch ist die Legestelle nicht mehr gespannt, sondern etwas herunterhängend. Gänseriche und Enteriche sind an ihrem Schreien, ihren langen Hälsen und hohen Beinen zu erkennen, ihr Fleisch wird niemals fett, ist zähe und überhaupt weniger wohlschmeckend. Puterhaehne erkennt man an ihren roten Beinen und dem stärkeren, schwammigen Fleischlappen auf dem Kopfe und unter der Kehle.

Fortsetzung 2


Anmerkungen zum Rezept:
keine