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Chinesischer Grüntee: Pi Lo Chun (Info)
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die Zubereitung:

_Pi Lo Chun - einer der "zehn grossen" Tees Chinas_ Noerdlich des Stadtstaates Shanghai liegt Chinas am tiefsten gelegene, am dichtesten besiedelte und ausserdem wohlhabende Provinz: Jiangsu. Die Provinzhauptstadt ist Nanjing. Auf Grund des fruchtbaren Bodens gibt es eine Unzahl chinesischer Tee-Gärten. Die Stadt Yixing ist weltberühmt für ihre feinen Töpferwaren und Gebrauchskeramik. Die Teekannen sind in ihrer Formenvielfalt und Schönheit einmalig.

Aber das ist noch nicht alles! Aus Jiangsu kommt einer der bekanntesten aller grünen Tees: der Pi Lo Chun, auch "grüne Schnecken des Frühlings" oder "Jadespirale des Frühlings" genannt.

Dieser Tee, der seit der Ming Dynastie vor ca. 500 Jahren bekannt geworden war, erinnert mit seinem feinen Duft und frischem Aroma in der Tat an einen schönen Frühlingstag. Pi Lo Chun gehört zu den "zehn grossen" Tees Chinas und wird ausschliesslich in Handarbeit hergestellt.

Der Legende nach wurden die wilden Sträucher zuerst von lokalen Bauern entdeckt. Der Tee, den sie aus den Blättern dieser Sträucher hergestellt haben, wurde dann "bewundernswert duftender Tee" genannt. Das erfrischende Grün, das blumige und süsse Aroma bleibt bei einem haften! Während der Qing Dynastie im 17. Jahrhundert wurde dieser Tee als Tribut an Kaiser Kang Xi präsentiert. Somit wurde er als "Tribut-Tee" berühmt und geschätzt. Der Kaiser gab ihm einen neuen, poetisch klingenden Namen, nämlich Pi Lo Chun.

Pi: die Farbe des Tees: grün wie Smaragd Lo: die Form der Blätter: wie kleine Schnecken Chun: der Frühling: der Tee wird am Frühlingsanfang geerntet

_Anbau_ In der Provinz Jiangsu, im Dong Ting Gebirge nahe des Tai-Hu Sees wird der beste Pi Lo Chun hergestellt. Die durchschnittliche Temperatur beträgt im Jahr zwischen 15, 5 und 16, 5 °C . Die Regenmenge liegt bei ca. 1200 - 1500 mm pro Jahr. Die Gegend ist nahezu ideal für das Wachstum der Teesträucher. Der Nebel, der allmorgendlich aus dem nahegelegenen See aufsteigt, der etwas saure Boden, all dies sind hervorragende Wachstumsbedingungen für einen der besten Grüntees der Welt.

Es gibt noch ein anderes Anbaugebiet für diesen Tee, nämlich in Taiwan. Dorthin sind aus politischen Gründen viele "Festlandchinesen" 1949 auf die Insel Taiwan geflohen, und haben mit dem mitgebrachten Teewissen eigene Teeplantagen angelegt. Der taiwanesische Pi Lo Chun entspricht bei weitem nicht dem Original, und kommt nicht an diese hohen Qualitäten heran: das Klima ist tropisch bis subtropisch, dadurch wachsen grössere, fast schon gröbere Blätter. Dennoch besitzt auch diese Taiwan-Variante vom Geschmack her in der Tasse ein fruchtiges Aroma.

_Verarbeitung_ Die Pflückung in den Teegärten erfordert sehr grosse Sorgfalt.

Für die beste Qualität werden nur die zarten Blätter und Knospen am frühen Morgen mit der Hand gepflückt und ohne Ausnahme am selben Tag bis zum fertigen Produkt verarbeitet.

Der nächste Schritt erfolgt dann in der "Teefabrik": das Welken.

Dieser Verarbeitungsschritt bereitet die Blätter auf das Formen und Trocknen der Blätter vor. Die Teeblätter sollten geschmeidig werden, nicht zu schlapp und nicht zu trocken.

In einem Wok (einer heissen Pfanne) erfolgt dann das Formen und Trocknen der Blätter. Die Dauer des Prozesses und die Höhe der Temperatur bestimmen das Aussehen, das Aroma und den Geschmack des fertigen Tees. Anschliessend werden die Teeblätter sanft geröstet bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 7 %.

In den Teefachgeschäften werden im Allgemeinen sieben verschiedene Qualitätsgrade für Pi Lo Chun angeboten. Für beste Qualität, die auf dem europäischen Markt kaum zu bekommen sind, werden die zartesten kleinsten Blätter und Spitzen verlesen. Im fertigen Produkt befinden sich etwa 60-70 Tausend Blätter pro 500g Tee. Für die höchsten Ansprüche werden sogar 90 Tausend Blätter und Spitzen pro 500g benötigt! Dieser ist sicherlich einer der seltensten Tees den es gibt, und nur bei den ausgesuchten Teehändlern zu finden. Der an Pfirsichblüten erinnernder liebliche Duft des aufgebrühten Tees hat auf der Zunge einen weichen, runden und leicht fruchtigen Geschmack .Wegen seinem Seltenheitswert wird dieser Spitzen Pi Lo Chun freilich nur zu besonderen, meistens zeremoniellen Gelegenheiten genossen.

_Die Zubereitung mit der chinesischen Tasse, dem "Chawan"_ Wie bei allen anderen Tees auch gibt es auch hier verschiedene Methoden, den Tee aufzubrühen. Die gebräuchlichste Art zu Hause ist die Verwendung von zwei Kannen. Eine Kanne zum Aufbruehen, und eine zum Servieren. Die Teeblätter werden in die vorgewärmte Teekanne gegeben, und mit temperiertem (je nach Teequalität zwischen 60-80 °C heiss), möglichst weichem Wasser aufgegossen.

Nach gewünschter Ziehzeit (also zwischen 2 und 5 Minuten) wird der Teeaufguss in die andere Kanne zum Servieren umgegossen. Jetzt ist der Tee fertig zum Geniessen.

Eine andere Methode, die sogenannte "Chawan" Methode wird von Teefachkreisen bevorzugt. Sie ermöglicht vor allem eine minutiöse Festlegung der gewünschten Infusion, also der aufgegossenen Teeblätter. Der "Chawan" ist ein Cup, also eine henkellose Tasse mit einer breiter Öffnung und einem Deckel. Die Innenfarbe des aus Porzellan gefertigten Chawans sollte für grüne Teesorten weiss oder sehr leicht grün oder bläulich sein, um die Farbe des Teeaufgusses richtig beurteilen zu können. Wer möchte, kann den fertigen Tee sofort aus dem Chawan trinken. Es ist jedoch ratsam, den aufgebrühten Tee in eine kleine Kanne oder in einen Giesser umzufüllen, um seinem Gast das grüne Getränk in kleinen, weissen Porzellancups zu servieren. Die Regel gilt: je besser die Teequalität, desto kleiner die zu verwendeten Trinkgefässe! Auch hohe schmale Teegläser werden manchmal genommen, nur um das Wunder der Entwicklung, des "Werdens" der wunderschönen zarten Teeblätter und die smaragdgrüne Farben des Teeaufgusses während des Aufbruehens zu bestaunen.

Experte im Studio: Tjoan Gie Tan, Teehändler aus Heilbronn


Anmerkungen zum Rezept:
keine