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Wortspiele: Ein Wein, zwei Namen (Info)
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die Zubereitung:

Jedes Ding hat seinen Namen - nur manche haben mehrere. Spitznamen vielleicht, oder Tarnnamen, wie die Agenten, oder Künstlernamen.

Beim Wein ist das nicht viel anders. Nicht immer einfach, da durchzublicken! _Rebsorten-Synonyme_ Das Bewusstsein für Rebsorten ist ja nicht so alt. Davor war halt der Wein aus einer bestimmten Gegend berühmt (ganz gleich, ob man da nur eine oder eine Mischung vieler Sorten anbaute). Nur die Winzer scherten sich um die Sorten - und die brauchten die Namen auch nur in ihren engen regionalen Zirkeln. Deshalb haben ältere Rebsorten einen bunten Strauss von Namen, die oft auch heute noch zulässig sind: Riesling: Weisser Riesling, Klingelberger (nur am Oberrhein), Johannisberg (in Übersee) Spätburgunder: Pinot noir (in der ganzen Eu), Klaevner (Baden), Samtrot (Württemberg) Grauburgunder: Pinot gris oder pinot grigio (Eu-weit), Ruländer, Tokay d'Alsace (im Elsass), Malvoisie (im Loire-Tal) Chardonnay: Feinburgunder oder Morillon (in Österreich), Gamay blanc (im französischen Jura - mit der Rotweinsorte Gamay hat sie ja nun gar nichts zu tun).

Je älter die Reben, desto grösser die Vielfalt.

Das gibt es nicht nur in Deutschland. Die spanische Rebe Tempranillo etwa hat Dutzende von regionalen Namen (z.B. Cencibel, Tinto fino, Tinto del pais, Ull de Llebre, Aragonez...).

Oft ist die Identität von Rebsorten mit verschiedenen Namen lange nicht bekannt. Dass Zinfandel, Plavac mali und Primitivo - drei Reben aus drei Ländern - praktisch identisch sind, das weiss man erst seit wenigen Jahren.

_Marketing_ Aber auch das moderne Marketing schafft neue Namen: zum einen die Möglichkeit, die französischen oder italienischen Begriffe auch in Deutschland zu verwenden, aber auch Kunstnamen. Der Müller-Thurgau etwa geniesst nicht mehr den besten Ruf. Deshalb haben die Winzer durchgesetzt, dass sie ihn auch Rivaner nennen dürfen. Neuer Name - neues Glück! Versuche, die Faberrebe zum "grünen Burgunder" umzutaufen, sind allerdings gescheitert.

_Herkunft oder Sorte?_ Frankreich: Der Chablis - ist ein Begriff. Und ein Sortenwein.

Chablis ist aber nicht die Sorte, sondern die Herkunft. In der Region nördlich Burgunds gibt es aber nur Chardonnay-Anlagen.

Chardonnay kennen Sie. Chablis ist Chardonnay! Sancerre - ganz ähnlich. Nur dass dort ausschliesslich Sauvignon-blanc-Trauben wachsen. "Bourgogne" ist - sofern er rot ist - immer aus Spätburgundertrauben, der Weisse ist Chardonnay. Ein Saumur oder ein Vouvray sind aus Chenin Blanc, St. Joseph oder Hermitage an der Rhone sind aus Syrah. In Frankreich gibt es eben eine ganze Reihe von Gegenden, wo nur jeweils eine einzige Sorte angebaut wird. In den meisten aber haben Verschnitte mehrerer oder vieler Sorten Tradition.

Schweizer Verhältnisse: die Schweiz macht#s ober-kompliziert. Ein "Fendant" etwa ist ein Wein aus Gutedel- (Chasselas-) Trauben aus dem Wallis. Am Genfer See heissen Weine aus der gleichen Rebsorte "Dorin". Und am Neuenburger See "Neuenburger".

In der Neuen Welt ist in den vergangenen 30 Jahren sehr stark der Rebsorten-Gedanke gepflegt worden. Deshalb sind Sorten wie Chardonnay oder Cabernet-Sauvignon weithin bekannt. Aber den Wenigsten ist klar, dass reinsortige Weine dieser Reben eben auch unter anderem Namen zu haben sind.

Und sonst: Bordeaux-Weine heissen in England Claret - dabei ist das eigentlich ein Wort gewesen für schnell abgepresste Rote - bessere Roses, die eben in England über lange Zeit sehr populär waren.

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Anmerkungen zum Rezept: