Eine samtig weiche Pfirsichhaut galt schon immer als Schönheitsideal. Die zarten Früchte sollen aber auch imstande sein, böse Geister zu vertreiben - das zumindest glaubt man bis heute in einigen Gegenden Chinas. Nicht selten findet man deshalb vor chinesischen Häusern Pfirsichbäume oder zumindest einige Äste davon. Pfirsiche galten aber auch immer als Symbol für langes Leben und Unsterblichkeit. Ihren Ursprung sollen die empfindlichen Früchte vor 4000 Jahren in China haben. Später wurden sie in Persien kultiviert und von dort ins alte Rom exportiert, weshalb man Pfirsichen dort den Namen "malum persicum", also "persischer Apfel" gab. Die Früchte waren damals allgemein sehr beliebt, aber nicht unumstritten. Selbst Plinius ärgerte sich darüber, dass Pfirsiche recht teuer gehandelt wurden, obwohl sie doch so leicht verderben.
Sorten: Die meisten Pfirsiche sind rund oder leicht spitz und haben eine Kerbe. Es gibt aber auch flachere und fast scheibenförmige Sorten. Die Äussere behaarte Schale ist gelblich oder weiss mit einem roten Bäckchen. Im Handel unterscheidet man Pfirsiche vor allem nach der Farbe ihres Fruchtfleisches, also gelb oder weiss.
Die Auswahl geht ganz nach dem eigenen Geschmack, wobei vielfach behauptet wird, die weissen Pfirsiche hätten ein feineres Aroma.
Sie wachsen nur in warmem, gemässigtem Klima. In Deutschland findet man Pfirsichbäume vor allem in Weinbaugebieten im Rheinland, dem Rheintal, Baden und am Kaiserstuhl.
Gesundheit: Pfirsiche sind nicht nur süss und saftig, sondern auch noch gesund. Durch ihren hohen Gehalt an Carotinen und anderen Pflanzenfarbstoffen wehren sie im Körper zellschädigende Radikale ab und stärken unser Immunsystem. Sie enthalten aber auch zahlreiche Nährstoffe, die uns vor allem helfen, Stressituationen zu bewältigen. Zudem wirken Pfirsiche entwässernd, beschleunigen unsere Verdauung und stärken Bindegewebe, Gefässe, Herz und Kreislauf.
Einkauf und Aufbewahrung: Reife Pfirsiche fühlen sich fest an, geben aber auf sanften Druck mit dem Finger leicht nach. Sie sollten aber Druckstellen oder faulige Flecken haben. Noch feste Früchte kann man bei Zimmertemperatur ein bis zwei Tage aufbewahren, im allgemeinen halten Pfirsiche aber nicht besonders gut und sollten lieber schnell verbraucht werden. Zum Einfrieren entfernt man zuvor den Stein, da das Fruchtfleisch sonst einen bitteren Geschmack annimmt. Sehr reife Früchte püriert man vor dem Einfrieren mit etwas Zitronensaft.
Davor sollte man sie aber immer gründlich mit heissem und kaltem Wasser waschen. Auf diese Weise kann man den grössten Teil von Spritzmitteln gegen Insekten und Schimmelpilze entfernen. Bei reichlichem Verzehr von importierten Pfirsichen sollte man die Früchte sogar schälen. Dazu legt man die Früchte in eine hitzebeständige Schüssel und übergiesst sie mit kochendem Wasser. Je nach Reifegrad lässt man die Früchte so 30 - 60 Sekunden stehen, giesst dann das heisse Wasser ab und schreckt die sie noch mit kaltem Wasser ab. Danach lässt sich die Haut ganz leicht abziehen. Möchte man einen Pfirsich nur entkernen, schneidet man ihn am besten ringsherum entlang der Naht mit einem Messer durch. Dann dreht man die beiden Hälften gegeneinander bis der Pfirsich in zwei Hälften zerfällt und trennt den Stein mit einem Messer heraus.
Vorsicht! Pfirsichkerne enthalten giftige Blausäure! Vor allem für Kinder sollte man vor dem Verzehr unbedingt den Pfirsichstein entfernen und dabei auch auf Splitter achten.
Rezepte: Überbackene Pfirsiche mit Mandelfüllung und Pfirsichlikör-Sahne Pfirsich-Säckchen Kullerpfirsich Frischer Bellini
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