Die Geschichte der Pflaume reicht bis ins Altertum zurück. In Vorderasien, zwischen dem Kaukasus und dem Kaspischen Meer, wuchs einst die sogenannte "Urpflaume". Die Römer brachten die Frucht 150 Jahre vor Christus nach Europa. Unsere Pflaumen haben heute mit dieser Frucht nicht mehr allzuviel gemein, denn im Laufe der Jahrhunderte wurde die Pflaume immer wieder gekreuzt und veredelt. Deutschland ist inzwischen der grösste Pflaumenproduzent Europas. Nicht nur bei den Erwachsenen, sondern auch bei Kindern erfreuen sie sich grosser Beliebtheit. Vielleicht erinnern sie sich ja an den Kindervers mit Abzaehlreim: "Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der liest sie auf, der trägt sie nach Haus und da, der ganz Kleine, der isst sie alleine..."
Sorten: "Pflaume" ist der Oberbegriff für verschiedene Fruchtarten, die zwar alle zu den Rosengewächsen zählen, sich aber in wesentlichen Eigenschaften unterscheiden - zum Beispiel in Grösse, Farbe (gelb, rot bis blau-violett), Form (rundlich bis oval), Steinlösbarkeit, Konsistenz, Saftgehalt, Aroma und Reifezeit.
Zur Pflaumenfamilie gehören Zwetschgen, Rund- und Eierpflaumen, aber auch Mirabellen und Renekloden. Pflaumen und Zwetschgen unterscheiden sich in mehreren Merkmalen: Pflaumen sind rundliche, violette Früchte mit einer ausgeprägten Bauchnaht. Der Stein löst sich nur schwer vom festen Fruchtfleisch. Bei Zwetschgen geht das leichter, sie sind oval, ihr Fruchtfleisch ist goldgelb. Zwetschgen sind eher als Belegfrüchte für Kuchen geeignet als Pflaumen, da sie weniger Wasser enthalten und der Kuchenboden dadurch nicht gleich weich und matschig wird.
Gesundheit: Pflaumen und Zwetschgen sind sehr nährstoffreich und enthalten viele B-Vitamine und Kalium. Somit sind sie sehr gut für unser Nervenkostüm, denn sie machen widerstandsfähig gegen Stress. Auch Spurenelemente (zum Beispiel Zink), die für unser Immunsystem sehr wichtig sind, sind in den Früchten enthalten. Die blauviolette Färbung kommt durch die sekundären Pflanzenstoffe, die Flavonoide. Sie beeinflussen ebenfalls das Immunsystem günstig und stärken die Abwehrkräfte. Pflaumen wirken ausserdem entwässernd. Bei reichlichem Verzehr, insbesondere im getrockneten Zustand, haben sie eine abführende Wirkung, was auf den hohen Gehalt an Pektinen (Ballaststoff) zurückzuführen ist. Vor dem Verzehr von frischen Pflaumen sollten die Früchte gut warm und kalt abgewaschen werden. Denn auf der Schale befindet sich eine wachsartiger Reif, auch Duftfilm genannt, auf dem sich fettlösliche Schadstoffe ablagern können. Die Pflaumensteine sollten nicht mitgegessen werden, da sie im Körper geringe Mengen giftiger Blausäure freisetzen können.
Einkauf: Greifen sie immer zu Früchten, die eine frische Farbe haben und angenehm duften. Zu weiche Früchte, die Druckstellen und Flecken aufweisen oder unreife, mit wenig Farbe, sollten sie liegen lassen. Da die Früchte sehr empfindlich sind, müssen sie im Einkaufskorb immer ganz oben liegen.
Aufbewahrung: Die Lagerdauer von Pflaumen ist sortenabhängig. Fruehe Sorten halten sich bei 0 °C nur etwa zwei Wochen, späte Sorten bis zu sechs Wochen. Im Kühlschrank bleiben sie maximal eine Woche frisch. Wenn noch ein paar unreife Früchte dabei sind, sollten sie bei Zimmertemperatur lagern, sie reifen noch nach, viel süsser werden sie in der Regel aber nicht mehr. Pflaumen und Zwetschgen eignen sich gut zum Tiefgefrieren. Dafür sollten feste Früchte am besten entsteint werden. In Dosen oder in Beuteln halten sie bis zu 12 Monate. Tipp: Sie können ihren Kuchen gut mit eingefrorenen, entsteinten Zwetschgen belegen. Die älteste Methode zur Haltbarmachung ist das Trocknen. Dafür eignen sich besonders Zwetschgen. Sie werden entweder in der Sonne oder im Backofen (bei 70 °C , ca. 10 Stunden) getrocknet. Dörrpflaumen sind gesund, können einfach so geknabbert werden oder schmecken eingeweicht sehr gut zur Linsensuppe.
Rezepte: Zwetschgen-Quark-Auflauf Eingelegte Rotweinpflaumen mit Zitroneneis Gefüllte Zwetschgen
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