Wer das Picknick erfunden hat, lässt sich nicht mehr feststellen am besten beherrschen tun es auf jeden Fall die Briten. Für sie hat das Essen im Freien regelrecht Kultstatus. Inzwischen hat es sich allerdings auch auf dem Kontinent herumgesprochen: ein kulinarisches Open-Air-Festival an einem schönen Sommertag mit lieben Menschen hat seinen besonderen Reiz, vorausgesetzt, man inszeniert das Ganze ein bisschen ...Hat man einen "guten Geist", der alles rechtzeitig an den ausgesuchten Platz transportiert, lässt sich das Picknick auch wunderbar mit einer Radltour oder einer Wanderung verbinden ganz, wie´s beliebt.
Und so wird das Essen unter freiem Himmel ein bisschen komfortabler: - Aufgetischt wird auf einer dicken Abdeckfolie aus dem Baumarkt, die mit einem Leinentuch abgedeckt ist. Sie sollte wie eine Tafel dimensioniert sein, die ausreichend Platz für alle bietet und gleichzeitig den Griff in die Mitte erlaubt. Und damit nichts verrutscht und der Wind nichts wegwehen kann, wird alles rundherum mit Wäscheklammern fixiert und aufgerollt. Solch´ ein Ersatztisch lässt sich Zuhause wunderbar vorbereiten.
- Schatten spenden ausrangierte Bettlaken, die man mit Stofffarbe noch picknickfein verwandeln kann. Mit Wäscheklammern zwischen die Zweige von Büschen oder Bäumen gespannt, werden daraus im Handumdrehen kleine Sonnensegel.
- Für saubere Finger sorgen grosse, karierte Geschirrtücher, die per Wäscheklammer mit einem Namensschild versehen sind. Wer mag, kann dazu auch noch dekorative Blätter, Gräser und Blüten heften. Sehr hübsch sieht es aus, wenn man Tischfolie und Servietten wie eine grosse Tafel im Gras eindeckt.
- Romantisch beleuchtet wird mit selbstgebastelten Windlichtern aus Maschendraht (Baumarkt) und Architekten-Skizzenpapier (Schreibwarenladen). Die Grösse der Windlichter richtet sich nach der gewählten Kerzenhöhe. Der Draht sollte ca.15 cm länger sein als die Kerze, während das Papier nur kerzenlang ist. Mit einem Saitenschneider wird das Drahtgeflecht auf das gewünschte Mass zurechtgeschnitten und das Papier mittig aufgelegt. Die überstehenden Seiten werden um das Papier herumgebogen. So lässt es sich auch platzsparend transportieren und muss beim Picknick nur noch aufgerollt und mit den Drahtenden fixiert werden - Kerze auf den Boden, Windschutz darüber ... fertig ist die Beleuchtung!
- Gekühlt wird in der Regel in der Eisbox - und die wird für die Getränke gebraucht. Also gibt's für die Speisen eine zusätzliche, grosse Kühltruhe - selbstgemacht, aus einem alten Wäschekorb. Der wird innen zuerst mit Alufolie ausgelegt - glänzende Seite nach innen. Darauf wird ein Tuch gelegt, das an einigen Stellen von Korbboden und -rand mit einem Fadenstich (z.B. dünner Hanf) geheftet ist. Diese Befestigung sollte ca. Zwei Zentimeter Spiel haben, damit das Isoliermaterial (z.B.Styroporkugeln) dazwischen Platz hat. Ist der Korb rundherum gut ausgepolstert, wird der fehlende Deckel nach dem gleichen Prinzip aus Maschendraht, Folie und Styropor gearbeitet. Am einfachsten geht es, wenn man das Isoliermaterial in ein altes Kopfkissen füllt (wer es ganz perfekt machen will, wickelt es noch in Folie ein) und zwischen zwei gleich grosse Maschendrahtstücke spannt. Diesen Deckel kann man mit Hanf am Korb befestigen. Wer mag, hübscht den Drahtdeckel mit einem "grünem Kleid" aus Efeu- und Rosenranken oder was man sonst gerade zur Hand hat auf. Neben den obligatorischen Kühlelementen kann man den Korb auch mit gefrorenen Plastik-Wasserflaschen oder Fruchtsäften im Karton noch zusätzlich runterkühlen und hat dann gleichzeitig die gut temperierten Picknick-Getränke vor Ort.
Tipp: An einem fehlendem Korb scheitert solch eine Kühltruhe nicht. Sie lässt sich auch aus einem stabilem Pappkarton basteln. Wird die Kühltruhe den ganzen Sommer über benutzt, empfiehlt es sich, statt der Leinentücher lieber Plastikfolie zu verwenden.
- Very British wird es nur mit echten Gläsern oder Metallbechern, solidem Besteck und schönen grossen Steinguttellern. Plastik ist hier fehl am Platze! Eine Alternative ist Glaskeramik - ein relativ robustes Material, das leichter ist als Porzellan. Ein bis zwei grosse Tabletts für Käse und Braten einplanen. Man kann sie auch ganz einfach aus Maschendraht zurechtbiegen, mit Blättern auslegen und mit Frischhalte- oder Abdeckfolie umwickeln.
- Gut gekühlt schmecken die Getränke noch mal so gut. Ist Wasser in der Nähe, funktioniert es am einfachsten mit einer selbstgebauten "Reuse". Dazu formt man aus Maschendraht eine Röhre, die mit Draht fixiert wird. Für den Boden schneidet man einen Kreis aus, der ebenfalls mit Draht an der Röhre befestigt wird. Jetzt wird nur noch ein langes Hanfseil zum Festbinden durch die oberen Maschen gefädelt und die Reuse kann entsprechend bestückt im Wasser versenkt werden.
Rezepte: Zum Picknick gehört natürlich ein kalter Braten, eine Pie, ein Dip, ein Trifle. Dazu Käse, Obst, rohes Knabbergemüse, nach Wunsch Kartoffelsalat, Brot und vielleicht noch ein Gugelhupf.
Kräuter-Kasseler im Apfelsud Senf-Gurken-Creme Country Pie Marinierter Fenchel mit Pilzen Pudding-Trifle
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