_Zusammenhang zwischen Ernährung und der Entstehung mancher Tumorarten_
Epidemiologische Studien (Völkerstudien) haben in den letzten Jahrzehnten belegt, dass in verschiedenen Ländern einzelne Krebsarten verstärkt auftreten. Dies hängt wohl mit der Kultur und den Essgewohnheiten der unterschiedlichen Völker zusammen. Bevölkerungsgruppen, die sich vorwiegend von gepökeltem Fleisch und Fisch oder von Gemüse, das in Salzlage eingelegt wurde, ernähren, erkranken häufig an Tumoren im Nasen-Rachen-Raum. Die eingesalzenen Nahrungsmittel enthalten grosse Mengen an krebserregenden Nitrosaminen, die diese Art der Tumorbildung begünstigen. In Mitteleuropa und den Usa ist im Vergleich zu anderen Ländern die Anzahl der Dickdarmtumoren deutlich höher. Ursache dafür ist der der hohe Fettanteil in der Nahrung. Viele Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs sind inzwischen durch Studien belegt. Einige Beispiele:
- Übergewicht
- Übermass an Fett, Eiweiss und Alkohol - Übermass an verarbeitetem und rotem Fleisch (Fleisch von Rind, Schwein und Lamm)
- Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen - Schimmelpilze (Aspergillus flavus) auf Nüssen, Getreide, Brot - Schadstoffe, die während der Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln entstehen, beispielsweise Nitritpökelsalz (Nitrosamine), beim Grillen (Benzpyrene) - Düngermittelrueckstaende, Blei, Cadmium
_Negativbeispiel Fett_
Auf zu viel Fett sollten Sie unbedingt verzichten. Fett kann in unserem Körper ein Lösungsmittel für viele krebserregende Substanzen sein. Darüber hinaus wird bei einem hohen Fettverzehr vermehrt Gallensäuren gebildet, deren Abbauprodukte ebenfalls die Entstehung von Krebs begünstigen. "Risikostoffe" wie Fett, gesättigte Fette, Nitritpökelsalz werden z.B. in hohem Masse über das tierische Lebensmittel Wurst aufgenommen. Tierische Fette enthalten auch viel Cholesterin, das ein Grundbaustein für verschiedene Geschlechtshormone ist. Eine Überproduktion dieser Hormone fördert die Entstehung von Brust- und Prostatakrebs. Ein nachweislicher Zusammenhang besteht auch zwischen Übergewicht und Krebs in der Brust, der Gallenblase und im Dickdarm. Wer sehr viel Fettes isst, nimmt in der Regel gleichzeitig wenig Ballaststoffe zu sich, die bei der Krebspraevention eine positive Rolle spielen.
_Ernaehrung und Krebspraevention_
Viele der vor Krebs schützenden Substanzen befinden sich in pflanzlichen Lebensmitteln. Dabei handelt es sich um bestimmte Vitamine und Sekundäre Pflanzenstoffe, die eine pharmakologische Wirkung haben. Experten des "World Cancer Research Fund" sehen die Bedeutung von Obst und Gemüse als Präventionsmassnahme als weitestgehend gesichert an. Sie haben die Kampagne "5 x a day" ins Leben gerufen, die fünf Portionen oder 400 bis 800 Gramm Obst und Gemüse täglich empfehlen. Wissenschaftler, die sich in den letzten Jahren eingehend mit bioaktiven Substanzen beschäftigt haben, geben folgende Empfehlungen für eine ganzheitliche praeventive Ernährung:
- Erhöhung der Gemüse- und Obstaufnahme (viel Gemüse als Rohkost) - Erhöhung der Ballaststoffzufuhr - Senkung der Nahrungsenergieaufnahme - Senkung der Fettzufuhr - Verminderung der Zufuhr von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs - Senkung des Zucker- und Süssigkeitenkonsums - Senkung des Alkoholkonsums - Reduzierung der Kochsalzaufnahme
_Positivbeispiel Ballaststoffe_
Ballaststoffe sind die unverdaulichen Bestandteile pflanzlicher Nahrungsmittel, die vorwiegend in Getreide, Gemüse und Obst vorkommen. Man sollte 40 Gramm Ballaststoffe am Tag zu sich nehmen. Bei den meisten Menschen sind es aber nur 20 Gramm und weniger. Im Zusammenhang mit Krebsentstehung ist wichtig, dass Ballaststoffe die Aufenthaltsdauer des Nahrungsbreis im Darm verkürzen. Eventuell gefährliche Inhaltsstoffe unserer Nahrung kommen dadurch mit der Darmwand weniger in Kontakt. Darüber hinaus können Ballaststoffe krebserregende Stoffe binden. Abbauprodukte von Ballaststoffen (Buttersäure) wenden Angriffe kanzerogener Stoffe im Darm ab.
_Ernaehrung ist kein Krebs-Heilmittel!_
Durch eine Krebserkrankung und die damit verbundene Therapie ist der Nährstoff- und Energiebedarf erhöht. Es ist wichtig, dann noch mehr Gemüse, Obst und Ballaststoffreiches zu essen, um die Nährstoffverluste während der Therapie auszugleichen. Eine "Wunderwaffe" gegen Krebs ist richtige Ernährung aber mit Sicherheit nicht und viele der sogenannten Krebs-Diäten sind nur leere Versprechungen. Weder Saftkuren, noch einseitige Ernährungsweisen haben Krebsleiden geheilt.
_Mehr Informationen zu Ernährung und Krebs_
* Deutsche Krebshilfe
* Deutsche Krebsgesellschaft
* Kid Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
* Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Artikel: "Gemüse und Obst schützen am besten vor Krebs"
Expertin im Studio: Barbara Bjarnason, Ernährungswissenschaftlerin
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ungundkrebs06rtf. Doc
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