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Ernährung und Magenkrebs (Info)
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 Von Claudia Wolters
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Ernährungsfaktoren stehen an erster Stelle bei der Magenkrebsentstehung. So schätzen Krebsexperten, dass zwei Drittel der deutschen Magenkrebsfaelle vermieden werden könnten, wenn die empfohlene Ernährungsweise eingehalten würde. Besonders der übermässige Verzehr gepökelter und geräucherter Lebensmittel wirkt sich, ebenso wie eine stark salzreiche Ernährung, krebsfoerdernd aus. Viele Menschen leiden unter chronischer Gastritis. Diese kann unter Umständen die Entwicklung von Magenkrebs fördern.

_Falsche Ernährung als Ursache für Krebs_

Der World Cancer Report der Weltgesundheitsorganisation (Who) führt aus, dass schaetzungsweise 30 Prozent aller Krebsfaelle auf das Konto "Ernährung" gehen. Der Magen ist ein Organ, das bevorzugt Einflüssen der Nahrung ausgesetzt ist. Was liegt näher, als Ernährungsfaktoren und ihre Rolle bei der Magenkrebsentstehung genauer zu betrachten?

Wie bei anderen Krebserkrankungen gilt auch beim Magenkarzinom, dass die Überlebens- und Heilungschancen umso besser sind, je früher der Tumor erkannt und behandelt wird. Vorbeugende Massnahmen wie Ernährung und Lebensstil spielen in der Forschung eine immer wichtigere Rolle.

_Ernaehrung und Magenkrebs - aktuelles Studienergebnis_

"Wer viel Fleisch und Wurstwaren isst, erhöht sein Risiko, an

Wissenschaftlern der europaweiten Epic-Studie (European Investigation Into Cancer and Nutrion) veröffentlicht. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass eine tägliche Erhöhung der insgesamt verzehrten Fleischmenge um 100 Gramm das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, fast vervierfacht. Diese Risikobeziehung gilt vermutlich aber nur für Personen, die mit Helicobacter pylori infiziert sind, einem Bakterium, das bei Menschen Magengeschwüre verursachen kann. Sie gilt nicht für Krebs, der im Mageneingang entsteht.

_Helicobacter pylori - Der Überlebenskuenstler im Magen_

Wie bei den meisten Krebserkrankungen wird auch beim Magenkrebs ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren als Ursache für die Erkrankung angesehen. Das sind neben erblichen Faktoren auch Ernährungsfaktoren, Schadstoffe wie Nitrit, Alkohol, Rauchen und das Bakterium Helicobacter pylori.

Es kann im sauren Milieu des Magens überleben und hat sich bei circa 35 Prozent der deutschen Bevölkerung in der Magenschleimhaut "eingenistet". Nicht immer verursacht es sofort Beschwerden, es kann auch jahrelang unentdeckt bleiben, während es die Schleimhaut angreift und chronische Entzündungen und Magengeschwüre auslöst. Auf der Basis solcher Veränderungen kann sich dann im Zusammenspiel mit Nahrungs- und Umweltfaktoren ein Magentumor entwickeln.

Heute kann Helicobacter pylori leicht durch einen Atemtest erkannt und gut medikamentoes behandelt werden. Durch Fortschritte in Lebensmittelhygiene und Trinkwasserversorgung sowie moderner Kühltechnik unserer Nahrungsmittel ist auch die Verbreitung von Helicobacter pylori rückläufig.

_Magenkrebserkrankungen rückläufig_

Noch in den 50er-Jahren war der klassische Magenkrebs der häufigste Krebs in Deutschland. In den vergangenen Jahrzehnten konnte inzwischen ein Rückgang dieser Krebsart beobachtet werden. Während in der alten Bundesrepublik (nur West) um 1950 jährlich über 11.000 Frauen und 14.000 Männer an diesem Krebs verstarben, waren es 1989 rund 7.000 Frauen und 7.000 Männer.

Bis heute setzt sich dieser rückläufige Trend fort. Laut Experten sind die klassischen Magenkrebsfaelle heute im Vergleich zu 1950 um

Bundesrepublik 5.776 Frauen und 6.612 Männer an Magenkrebs gestorben. Die geschätzte Zahl der jährlichen Neuerkrankungen beträgt in Deutschland insgesamt circa 19.400. Magenkrebs ist mittlerweile die fünfthaeufigste Krebserkrankung bei Männern und auf Platz sechs bei den Frauen.

_Salzkonsum steigert Krebsrisiko_

Wissenschaftler suchen nach Erklärungen für den Rückgang der klassischen Magenkarzinome. Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in Potsdam stellt fest, dass der Rückgang des Magenkrebses auffällig mit dem Rückgang des Salzkonsums, des Verzehrs gepökelter Fleischwaren, der Abnahme althergebrachter, auf Salz beruhender Konservierungstechniken und der zunehmenden Nutzung von Kühlschränken und Tiefkühltruhen übereinstimmt.

Pro Kopf ist der Salzverbrauch in den vergangenen Jahrzehnten um etwa die Hälfte zurückgegangen, schätzen Experten. Diese Reduzierung des Salzverbrauchs wird daher als ein Grund für die abnehmende Magenkrebshaeufigkeit in den westlichen Ländern angesehen.

Umgekehrt konnten die Wissenschaftler aufzeigen, dass in Gebieten, in denen traditionell sehr viel Pökelsalz zur Konservierung und Zubereitung von Nahrungsmitteln verwendet wird, überdurchschnittlich häufig Magenkrebs auftritt. Eine hohe Salzaufnahme greift die Schleimhaut im Magen an und kann chronische Gastritis auslösen, wobei die Verhältnisse im Magen so verändert werden, dass Kanzerogene leichter die Zell-Dna angreifen können.

Früher war der Mangel an frischem Obst und Gemüse ein bedeutender Risikofaktor für den klassischen Magenkrebs. Inzwischen jedoch ist eine ganzjährige Versorgung mit Gemüse und Obst gewährleistet und damit die Zufuhr von zellschützenden Substanzen deutlich verbessert.

_Risikofaktor Nitrat_

Erst spät in der Forschung zur Entstehung des Magenkrebses wurden Substanzen entdeckt, die in Tierversuchen Magenkrebs auslösen. Diese Substanzen gehören zur Gruppe der so genannten N-Nitrosoverbindungen. Als Faktoren, die das Magenkrebsrisiko potenziell erhöhen, kommen daher alle Lebensmittel in Frage, die wie gepökelte Fleischwaren viel Nitrat beziehungsweise Nitrit enthalten.

Der Mensch nimmt Nitrat vorwiegend über pflanzliche Lebensmittel und Trinkwasser auf. Nitrat selbst ist nicht giftig, es ist aber die Vorstufe des gesundheitsschädigenden Nitrits. Im Magen kann Nitrit zu den krebserregenden Nitrosaminen umgewandelt werden.

Hoffnungen in Sachen Krebspraevention hatten Wissenschaftler daher auch im Hinblick auf Substanzen wie Vitamin C, Vitamin E, Carotinoide und bioaktive Substanzen, die die Bildung von N-Nitrosoverbindungen blockieren können. Nitratreiche Gemüse sind zum Beispiel Spinat, Rucola, viele Blattsalate, Rote Bete und Fenchel. Dabei gilt: Gemüse der Saison aus Freilandanbau und biologisch angebautes Gemüse enthalten in der Regel geringere Mengen an Nitrat als Treibhausware.

_Stark krebserregende Schimmelpilze_

Durch die Verbreitung von Kühlschränken und durchgängige Kühlketten im Handel hat sich nicht nur die Verfügbarkeit von Obst und Gemüse während des gesamten Jahres deutlich verbessert. Die Kühllagerung verzögert zudem den Verderb und die mikrobielle Verunreinigung von Lebensmitteln, die zur Bildung von kanzerogenen Schimmelpilzgiften führen kann.

Beispiel für diese stark krebserregenden Substanzen in Lebensmitteln sind die Aflatoxine. Sie können auf verschimmeltem Brot, in Käse oder Marmelade und Nüssen vorkommen. Falsche Sparsamkeit ist hier unangebracht - angeschimmelte Lebensmittel sollten komplett entsorgt werden.

_Nichts anbrennen lassen_

Bei der Zubereitung von Lebensmitteln wird geraten, auf scharfes Anbraten und starkes Grillen zu verzichten. Die bei der Bräunung entstehenden Substanzen erhöhen ebenfalls das Risiko, an Krebs zu erkranken. Durch übermässiges Garen werden zudem wertvolle Inhaltstoffe, wie Vitamine, Mineralstoffe und auch manche sekundären Pflanzenstoffe, zerstört. Daher sollte man schonend garen und das Brat- oder Grillgut nur leicht anbräunen.

_Modernes Räuchern: Gefahr gebannt_

Räuchern über Holz ist eine althergebrachte Methode zum Haltbarmachen von Fleisch und Fisch. Je nach verwendeter Holzart wurde in der Vergangenheit durch den Verzehr der geräucherten Lebensmittel das Krebsrisiko deutlich gesteigert. So konnten Untersuchungen des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung zeigen, dass in Regionen Bayerns, in denen traditionell mit Fichtenholz geräuchert wurde, das Magenkrebsrisiko deutlich erhöht war. Andere Gegenden, in denen hingegen Buchenholz verwendet wurde, waren im Hinblick auf das Magenkrebsrisiko unauffällig.

Experten gehen heute davon aus, dass das moderne industrielle Räuchern, bei dem die Produkte nicht mehr mit tatsächlichem Rauch, sondern mit Rauchessenzen in Berührung kommen, keine Auswirkung auf das Magenkrebsrisiko hat.

_Schlechte Prognose_

Trotz rückläufiger Neuerkrankungs- und Sterberaten gehört Magenkrebs immer noch zu den häufigsten tumorbedingten Todesursachen. Denn die Prognose für Erkrankte ist weiterhin schlecht: Die derzeitige "relative 5-Jahres-Überlebensrate" beträgt bei Frauen 29 Prozent, bei Männern 27 Prozent.

Während das klassische Magenkarzinom, das vor Jahrzehnten noch an Platz eins der Krebserkrankungen stand, deutlich zurückgegangen ist, steigt das Krebsgeschehen im Mageneingang. Es wird häufig ausgelöst durch den so genannten Reflux. An diesem Rueckfluss von Magensäure in die Speiseröhre leiden häufig übergewichtige Patienten.

_Dem Krebs aktiv vorbeugen_

Grundsätzlich steigt durch Übergewicht das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen. Die deutsche Krebshilfe weist in ihrer aktuellen Kampagne "Umdenken! Dem Krebs aktiv vorbeugen" auf die Bedeutung ausgewogener Ernährung, ausreichender Bewegung und eines normalen Körpergewichts hin. All dies sind Faktoren, die das Risiko senken, an Krebs zu erkranken.

Experten gehen davon aus, dass eine solche gesunde Lebensweise hierzulande jährlich bei 130.000 Menschen die Entstehung eines bösartigen Tumors verhindern würde. Mit dem deutlichen Rückgang bei Neuerkrankungen und Todesfaellen gehört der Magenkrebs zu den Krebsarten, an denen der Erfolg von Krebspraevention durch Veränderungen der Umwelt und Lebensbedingungen beispielhaft belegt werden kann.

_Links_

html

Internetpraesenz des Deutschen Krebsforschungszentrums (Dkfz), Arbeitsgruppe Ernährungsepidemiologie

* http://www. Krebsinformationsdienst. De/Krebsvorbeugung/index. Html Homepage des Krebsinformationsdienstes Kid des Deutschen Krebsforschungszentrums: Krebsvorbeugung und Früherkennung

en. Html

Seite der Deutschen Krebsgesellschaft (Dkg) mit vielen Informationen rund um Krebspraevention. Hier findet man auch einen Newsletter zur Epic-Studie, der sich vor allem an Fachleute und Fachorganisationen richtet. Er bietet aber auch interessierten Laien aktuelle, fundierte und zugleich verstaendliche Informationen über das Thema Krebs und Ernährung.

07.htm

Ruhr-Universität Bochum, aktuelle Forschungsberichte

* http://www. Ruhr-uni-bochum. De/meduni-kkh/ Homepage der Medizinischen Klinik der Ruhr-Universität-Bochum

* http://www. Dife. De

_Literatur_

* Gesunden Appetit!

Präventionsratgeber 2 - Ernährung Broschüre der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung ("Präventionsratgeber", Issn 0948-6763, Nr. 402)

Diese Broschüre ist kostenlos über das Internet abrufbar, unter:

v/praevratgeber_402.pdf Pdf-Datei (1.303 Kb)

* Magenkrebs

Ein Ratgeber für Betroffene, Angehörige und Interessierte ("Die blauen Ratgeber", Issn 0946-4816, Nr. 7)

Diese Broschüre ist ebenfalls kostenlos erhältlich. Nähere Infos zum Bezug unter:

(unter "Infoangebot", "Broschüren" beziehungsweise "Bestellen")

* Ernährungsempfehlungen zur Verminderung des Krebsrisikos Broschüre der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (Artikelnummer 123001)

Die Broschüre ist für 0, 50 Euro erhältlich. Nähere Infos unter:

=&actionÂhvdw==&details=MTizmdax&&search2=Krebsrisiko#36


Anmerkungen zum Rezept:
keine