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Distelöl - Spezialität aus der Eifel (Info)
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die Zutaten:
Info
 Von Elsa Wimmel
die Zubereitung:

Die wunderschönen Röhrenblueten der Färberdistel sieht man eher selten in Deutschland. Eine Ausnahme ist die Eifel: Landwirt Theo Esser

Risiko: Die Distel braucht trockene, karge Böden, von daher eignet sich das Regenschattengebiet in Burgbrohl eigentlich ganz gut - regnet es allerdings so viel wie in diesem Sommer, ist die Distelernte gefährdet.

Die Färberdistel, auch "Saflor" genannt, gehört zur Familie der Korbblütengewächse. Sie ist eine schnell wachsende, einjährige krautige Pflanze mit einer Wuchshoehe von 60 bis 130 Zentimetern.

Die Blütenstände mit rund 3 Zentimetern Durchmesser enthalten 20 bis 150 orangefarbene Röhrenblueten. In den Blüten sitzen ölhaltige Samen.

_Roter Farbstoff_ Ende August blühen in der Eifel die Disteln, die auf einem von Obstbäumen umringten Feld wachsen. Schon von Weitem sieht man die gelb-orangefarbigen Röhrenblueten. Der enthaltene Farbstoff heisst "Carthamin". Aus ihm kann in einem aufwendigen Verfahren das sogenannte Saflorrot gewonnen werden, das einst vielseitig eingesetzt wurde. Je nach Menge können Stoffe damit etwa hellrosa, leuchtend rot oder bräunlich gefärbt werden.

_Jahrtausendalte Geschichte_ Die Färberdistel stammt ursprünglich aus Kleinasien und wurde in Ägypten bereits 3500 vor Christus zur Färbung von Mumienleintuechern und anderen Geweben verwendet. Im Mittelalter kam die Distel dann nach Mitteleuropa, und ihre rote Farbe wurde auch hier reichlich genutzt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie in unseren Breiten dann immer seltener angebaut, da günstiger Saflor aus Ägypten importiert wurde. Später, um 1900, wurde das Saflorrot durch synthetische Farben ersetzt, und der Anbau in Deutschland kam fast gänzlich zum Erliegen.

_Falscher Safran_ Es kann durchaus passieren, dass die Färberdistel als Safran verkauft wird. Die Ähnlichkeit der Blüten ist enorm. Und weil echter Safran sehr teuer ist, lassen sich auf diese Weise gute Geschäfte machen. Dabei lassen sich Safran und Distelblueten leicht unterscheiden: Die Blüten der Distel sind geruchlos, Safran aber hat seinen spezifischen Geruch.

_Geringe Ausbeute beim Pressen_ Die Distelernte findet in der Eifel Anfang September statt. Theo Esser nutzt allerdings nicht den Farbstoff, sondern lässt in einer Ölmühle in Bad Kreuznach hochwertiges Öl aus den Samen der Disteln pressen. Die Ausbeute ist gering: Das Öl macht nur rund 20 Prozent des ursprünglichen Gewichts der Samen aus. 300 Kilogramm Samen ergeben also 60 Liter Öl. Insgesamt produziert Theo Esser 300 bis 400 Liter Distelöl im Jahr.

Da das Öl in der Flasche nur etwa ein Jahr lang hält, die Samen hingegen aber länger haltbar sind, lassen die Essers nach und nach, also mehrmals im Jahr, pressen. Seine Mutter Mechthild Esser verkauft das kalt gepresste Öl dann direkt im Laden auf dem Hof: 500 Milliliter für 5 Euro.

_Unterschiedliche Qualität_ Das Distelöl ist eines der wertvollsten Speiseöle überhaupt, denn es hat einen sehr hohen Gehalt an Linolsäure und anderen mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Ausserdem enthält es viel Vitamin E.

Im Naturkosthandel bekommt man kalt gepresstes, schonend gewonnenes Distelöl, das einen leicht nussigen Geschmack hat. Es sollte nicht stark erhitzt werden. Es eignet sich gut für Rohkostsalate und andere kalte Speisen.

In Supermärkten bekommt man in der Regel nur raffiniertes Distelöl. Die Extraktion erfolgt chemisch bei hohen Temperaturen und unter Verwendung von Hilfsstoffen. Dieses Öl hat deutlich weniger Aroma, kann aber auch zum Braten verwendet werden. Dieses Distelöl wird in der Regel aus Australien und Nordamerika importiert.

Rezepte von Mechthild Esser, Kahlenberger Hof, Burgbrohl: Eiersalat Gemüsepfanne


Anmerkungen zum Rezept:
keine