Namen: Eberraute, Eberreis, Eberwurzel, Zitronenkraut; Southernwood, Lad's Love (engl.); Aurone (frz.); Artemisia abrotanum (bot.).
Herkunft: wächst wild in Südeuropa, bei uns vereinzelt als Zierpflanze in Bauerngärten.
Aussehen: Der bis zu 80 cm hohe ausdauernde, zitronenähnlich duftende Halbstrauch hat aufrechte, rispenartig verzweigte Stengel und gefiederte graugrüne, stumpf aussehende Blätter. Im Süden blüht Eberraute in blassgelben kleinen Blütenköpfen, im Norden kommt sie selten zur Blüte.
Zum Würzen verwendete Teile: die jungen Blattspitzen, frisch und getrocknet.
Im Handel erhältlich: Blätter der Eberraute sind nicht zu bekommen. Junge Stecklinge bekommt man in Spezialgärtnereien.
Gesundheitlicher Wert: magenschonend; fettabbauend.
Geschmack: dem Beifuss ähnlich, nur etwas feiner und bitterer. Mit Eberraute würzt man: fettes Fleisch, z. B. Gänse- und Entenbraten, Lammbraten und Schweinebraten an Stelle von Beifuss. Würzkombinationen mit Eberraute:
Wegen seines spezifischen Geschmacks und seiner Seltenheit sollte man dies Kraut nur mit Grundgewürzen wie Pfeffer, Zwiebel oder Knoblauch verwenden.
Eberrauten-Geschichte
Die Gewürz- und Kräuterbücher führen sie zwar der Vollständigkeit halber noch auf - in der Küche wird diese Wermutverwandte aber heute kaum mehr gebraucht. Und dabei war die Eberraute in früheren Zeiten einmal sehr begehrt. Sie war der Liebesgöttin Aphrodite heilig, und die Kräuterweiblein empfahlen sie als todsicheren Liebeszauber. Wer einen Zweig Eberraute bei sich trägt, ist unwiderstehlich, so sagten sie.
Irgendwann entdeckte allerdings dann auch der Abergläubischste, dass es
mit der magischen Kraft dieser Pflanze doch nicht so weit her ist. Vielleicht geriet sie darum mit der Zeit in Misskredit, auch als Küchengewürz. Und das ist schade. Denn ihre zarten Blattspitzen können
es mit vielen Krautern an Geschmack und Würzkraft aufnehmen. Die älteren
Blätter schmecken allerdings ziemlich streng. Am ehesten kann man die Eberraute im Geschmack mit dem Beifuss vergleichen.
Wer Gartenbesitzer ist und Lust am Experimentieren hat, sollte eine oder
zwei Stauden erstehen (es gibt sie in Gärtnereien, die sich auf Gewürzund Heilkräuter spezialisiert haben). Die Eberraute ist nämlich
nicht nur eine interessante Würzpflanze, sie ist zugleich auch eine dekorative Zierstaude.
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