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Zitronengras - Droge Der Dishjockeys
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die Zutaten:
die Zubereitung:

Wann ist in Deutschland aus einem kulinarischen Trend eine breite Bewegung geworden? Wenn er sich auch im Osten nachweisen lässt. Beim Essen nämlich ist der Mensch am konservativsten. Und wenn im Hauptverbreitungsgebiet des Schweinenackensteaks, wenn von Schwerin bis Schwedt und von Gotha bis Goerlitz die Supermärkte buendelweise Zitronengras führen, dann ist es so weit.

Gleichwohl stehen viele Kunden - und beileibe nicht nur im Osten oft leicht ratlos vor der Ware. Was tun damit? Zitronengras kommt aus Südostasien, wo man ganz wunderbare Zitrusfrüchte, aber keine Zitronen kennt. Dort wird Gerichten gern eine feine, erfrischende Zitrusnote gegeben, aber weniger mit Saft als mit den Blättern der Kaffirlimette oder eben mit Zitronengras. Kaffirlimettenblätter gibt es auch bei uns, aber meist nur in den thailändischen oder vietnamesischen Lebensmittelläden der grossen Städte.

Zitronengras gibt es fast überall, in kleinen Gebinden von drei oder fünf Stück. Die Stangen sind 20 bis 30 Zentimeter lang. Sie erinnern an junges Schilf und sind ähnlich grobfaserig. Zitronengras, ganz und gar unsaftig, vermittelt seine Aromen nicht über Flüssigkeit, sondern vor allem über ätherische Öle, die in den Zellen der am unteren Ende leicht knollig gewachsenen Halme sitzen. Verzehrbar ist nur die untere Hälfte der Halme und davon auch nur der innere, zartere Teil.

Um an die ätherischen Stoffe zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten.

Methode eins ist die gröbere, aber dennoch fast elegantere. Man löst die äussere Blattschicht ab und wirft sie fort. Das zarte Innere legt man in seiner ganzen Länge auf das Küchenbrett und verplaettet ihm eins mit dem Fleischklopfer, mit dem Rücken eines schweren Messers oder mit der Nudelrolle. Hauptsache hart und heftig, baeng dong, baeng dong. Das Gras soll aufplatzen, aber dabei nicht zu Brei werden. Nun wird es - aus Platzgruenden - zu einem lockeren Knoten gebunden und ist fertig für den Einsatz im Fischfond, im indischen Curry - warum nicht auch in der Hühnersuppe? Nachdem es seine Aromastoffe abgegeben hat, wird der Halm herausgefischt und entsorgt.

Methode zwei, bei der man das Gras mitisst, ist die feinere. Dazu wird das nach Methode eins enthuellte Zitronengras auf einem Küchenbrett mit einem schweren, scharfen Messer in möglichst feine Scheibchen geschnitten. Die lassen sich dann nach Belieben in noch feinere Partikelchen wiegen. Ein wenig abträglich ist dabei, dass man, anders als beim Ingwer, das Zitronengras immer als gröblichgriesige Teilchen auf der Zunge spüren wird, denn anders als bei der Knotenmethode kann man sie nicht herausfischen. Das macht letzten Endes aber nichts - schmecken tun sie gut.


Anmerkungen zum Rezept:
keine