Sauerkraut mit Rauchfleisch (gestreifter Speck), süsser Meerrettich und weisse Bohnen; diese Zusammenstellung einfacher Zutaten ist so gelungen, dass sie Feinschmecker ins Schwärmen bringt. Das Festessen muss aus einer Zeit stammen, als im Hunsrück noch keine Kartoffeln angebaut wurden. Damals gab es Bohnen oder Erbsen als Beilage. Jahrhundertelang hat sich dieses Gericht erhalten. In Simmern und Umgebung wird es auch heute noch in manchen Familien zur Hochzeit gereicht.
Zuerst die weissen Bohnen in einem grossen Topf in der Fleischbrühe weichkochen. Vorsicht! Zwischendurch etwas Wasser hinzugiessen und rühren, sonst brennen sie an. Das Rauchfleisch in fingerdicke Scheiben schneiden. Die Hälfte davon zusammen mit den Bohnen kochen. In einem grossen Topf oder Bräter die Zwiebel in Öl oder Schmalz rösten, das Sauerkraut und die anderen Rauchfleischscheiben dazugeben und ebenfalls kochen. Nun den Meerrettich putzen, feinraspeln und ihn in der Milch unter ständigem Rühren aufkochen lassen. Vom Herd nehmen.
Das Mehl mit etwas Milch glattrühren und unter den Meerrettich geben. Den Meerrettich etwas abkühlen lassen und dann die Eier unter die Masse rühren. Das Ganze auf kleiner Flamme unter ständigem Rühren 5 Minuten ziehen lassen, von der Kochstelle nehmen. Der Meerrettich wird später kalt zum Fleisch gegessen. Sobald die weisse Bohnen weichgekocht sind, kann serviert werden. Dazu wird, wie in alten Zeiten, Bier und Branntwein getrunken.
(Christiane Becker: Die Hunsrücker Küche, erschienen im Selbstverlag der Autorin, Bremen 1, Ostendorpstr. 9, Tel.: 0421/702550)
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