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Koriander (Coriandrum sativum L.) [2/2]
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(Fortsetzung Koriander) Etymologie:

Der griechische Name der Pflanze, koriannon leitet sich von koris "Wanze" ab, offenbar unter Bezug auf das Aroma der frischen Blätter. Über das lateinische coriandrum fand der Name in alle westeuropäischen Sprachen Eingang.

Die Bezeichnung cilantro, vor allem in Mittelamerika für die frischen Korianderblätter gebräuchlich, geht auf dasselbe lateinische Wort zurück (mittelalterliches Latein auch celiandrum).

Korianderfrüchte sind ein übliches Gewürz in vielen europäischen Ländern, in Nordafrika sowie West-, Zentral- und Südasien. Im Mittelmeergebiet lässt sich der Korianderanbau bis ins alte Ägypten zurückverfolgen; Koriander wird auch im Alten Testament erwähnt.

Koriander ist ein wesentlicher Bestandteil des Currypulvers (siehe Curryblätter) und sowohl des nordindischen garam masala als auch des suedindischen sambaar podi (für beide siehe Kreuzkümmel); auch die sich an indische Vorbilder anlehnende aethiopische Mischung berebere enthält Korianderfrüchte (siehe langer Pfeffer). Trockenes Rösten oder Braten in Fett, so wie in Indien und Sri Lanka üblich, verstärkt und modifiziert das Aroma.

Korianderblätter sind über den grössten Teil Asiens beliebt. Während sie in Indien nur regional (z.B. in Maharashtra) Verwendung finden, so sind sie unerlässlich in Thailand (für grüne Currypaste, siehe Kokos), Vietnam (oft zusammen mit Minze oder Wasserpfeffer) und Teilen Chinas, wo die gehackten Blätter als Dekoration auf nahezu jedem Gericht auftauchen. In Malaysia und Indonesien werden sie weniger geschätzt.

Weil diese Verwendung der Blätter an die der ähnlich aussehenden Petersile in Europa erinnert, nennt man den Koriander auch indische oder chinesische Petersilie. Die arabische Küche des Mittleren Ostens benützt sowohl Koriandergrün als auch Korianderfrüchte. Die Gewürzmischung zhoug (oder zhug) ist im Yemen allgegenwärtig; ihre wichtigsten Zutaten sind neben Koriander frische grüne Chilies, Knoblauch, Cardamom und schwarzer Pfeffer; weiters kommen Kreuzkümmel, Zitronensaft und Olivenöl in Betracht. Auch Kümmel wird oft in den Rezepten genannt, aber ich bin mir nicht sicher, ob es sich dabei nicht eher um einen Übersetzungsfehler für Kreuzkümmel handelt. Die Zutaten werden zu einer dicken Paste verrieben; man verwendet zhoug sowohl als Würzmittel als auch als Relish oder Brotaufstrich.

Arabische Gewürzmischungen, die nur Korianderfrüchte enthalten, sind baharat aus den Golflaendern (siehe Paprika) und berebere aus Äthiopien (siehe langer Pfeffer).

In Lateinamerika, vor allem Mexico, begegnet man Korianderblättern häufig, z.B. in salsa (siehe dazu langer Koriander) oder ceviche (siehe Zitrone). Oft werden auch die Blätter des Jesuitentees durch Koriander ersetzt, besonders von mexicanischen Köchen im Ausland. Korianderblätter werden nie gekocht oder gebraten, da sie dann ihr Aroma verlieren.

Die meisten Europäer, die das erste Mal mit Korianderblättern in Berührung kommen, finden ihren Geschmack unerträglich. Das ändert sich allerdings leicht, wenn man einige Zeit gezwungen ist, mit diesem Würzkraut zu leben: Nach zwei Monaten in Vietnam schmeckte mir Nudelsuppe (siehe auch vietnamesischer Zimt und Wasserpfeffer über nord- und suedvietnamesische Suppen) ohne Koriander gar nicht mehr, obwohl ich den Geschmack bei meiner Einreise noch ziemlich verabscheut hatte. Wenn ich mir heute eine vietnamesische Nudelsuppe koche, fange ich gar nicht an, ohne mir zuvor die Versorgung an Koriandergrün sicherzustellen; allerdings stelle ich immer wieder fest, dass meine Gäste den notwendigen Grad an Meisterschaft noch nicht erreicht haben und das teure Grünzeug dankend ablehnen.


Anmerkungen zum Rezept:
keine