Rezept:

Rezept drucken

ins Rezeptbuch legen

als email versenden

MealMaster - Ansicht

Rezept als PDF

Rezept benoten

Anmerkung schreiben
 
ACHTUNG: diese Ansicht ist noch experimentell, bei der Konvertierung in dieses Format können unter Umständen Textstellen verloren gegangen sein!
Vom Füllen und Dressieren, Verzieren und Glasieren
Zutaten für 1  Menge anpassen
die Zutaten:
König Kochbuch 1
 notiert: M.Peschl
die Zubereitung:

Soeben ist die Torte aus dem Rohr gekommen. Herrlich duftend liegt sie da und wartet darauf, den letzten Schliff, die Fülle, die Glasur oder sonstige Dekorierung zu bekommen.

Vorerst aber muss sie aus der Form genommen werden. Mit der Spitze eines flachen Messers löst man das Backwerk von der Form und hebt danach den Tortenreifen ab. Soll die Torte gefüllt werden, so muss man sie ein- oder mehrmals durchschneiden. Die Torte soll hiezu vollständig ausgekühlt sein, nur dann wird der Schnitt schön glatt und gleichmässig. Das flache und selbstverständlich scharfe Messer muss dabei ganz waagrecht gehalten werden. Ein kleiner, von Hausfrauen oft gebrauchter Kniff: auch mit einem starken Faden kann eine schöne Schnittfläche erzielt werden. Selten wird die Oberseite einer Torte so fehlerlos glatt, dass sie sich gut zum Glaiseren oder Verzieren eignet. Kluge und erfahrene Hausfrauen "stürzen" daher die völlig ausgekühlte Torte und nehmen die makellos ebene untere Seite zuoberst. Die Torte muss dazu aber wirklich schon ganz kalt sein, sonst kann sie beim Umdrehen sehr leicht zerbrechen oder zumindest die schöne runde Form verlieren. Auf die Tortenteile wird nun die Fülle, die nach dem Rezept bere itet wurde, mit einem flachen Messer schön gleichmässig aufgestrichen und verteilt. Hernach setzt man die Torte wieder zusammen.

Hat man sich vor dem Durchschneiden eine kleine Kerbe oder ein Zeichen an den Rand gemacht, so kann man die Torte mit einem Griff und ohne lang zu überlegen, genau so zusammensetzen, wie sie ursprünglich war. Dieser kleine Kniff wird besonders dann nützlich sein, wenn das Durchschneiden nicht ganz so gerade und ebenmässig geglückt ist.

Nun aber kommt die Hauptsache: die Verzierung. Je nach dem Rezept wird die Torte mit Creme oder einer Glasur bedeckt. Die Creme kann nun ganz einfach mit einem flachen Messer auf die Torte gestrichen werden. Mit der Gabel kann man Wellenlinien, Streifen oder Karos in die weiche Creme einzeichnen. Besonders hübsch und elegant wird die festliche Torte aber dann aussehen, wenn man sich die Mühe nimmt und die Creme in netten Verzierungen auf die Torte spritzt. Diese Kunst nennt man in der Fachsprache "Dressieren". Es gibt hiezu einen Spritz- oder Dressiersack, den man um wenig Geld in allen Haushaltsgeschäften kaufen kann. Im Notfall tut aber eine Pergamenttüte, die unten eine kleine Öffnung hat, dieselben Dienste. Ist man nicht sehr geübt und hat man keine besonders sichere Hand, so versuche man nicht kunstvolle Figuren zu spritzen. Wellenlinien, Tipferln oder Streifen sind leicht zumachen und sehen hübscher aus als eine missglückte Rosengirlande. Das König-Bilderrezept-Kochbuch Nr 1 enthält dreissig naturgetreue Farbfotos von Torten und bietet dadurch viele Anregungen zum Spritzen und Verzieren. Eines ist aber besonders zu beachten: Die Creme, das Schlagobers oder der Zuckerschaum, womit eben die Spritzverzierung gemacht werden soll, muss kalt beziehungsweise fest und steif sein. Sonst verrinnen die nettesten Figuren und werden unansehnlich.

Ein anderes Kapitel ist die Glasur. Geradezu klassisch zu nennen und aus unserer Küche nicht mehr weguzudenken ist die Schokoladeglasur. Sie soll mattglänzend und von jener hart-weichen Beschaffenheit sein, die nicht zäh und nicht bröselig, nicht splitterig und nicht körnig ist. Dies zu erreichen ist nicht so schwierig, wenn man nur einigermassen sorgsam zu Werke geht. Vor allem nehme man die Zutaten genau nach dem König-Rezept.

Der Zucker wird nun zum Faden gekocht. Wie das geschieht, kann in diesem Buch unter dem "Küchen-Abc" nachgelesen werden. Die Schokolade soll nur eben erweicht sein. Mit einem Kochlöffel oder noch besser einer kleinen Schneerute wird die Schokolade mit einem Stückchen Butter in den Zucker hineingerührt, schön gleichmässig, damit keine Klümpchen entstehen. Ist die Masse ungefähr so dick wie Einmach geworden, ist die Glasur fertig. Man lässt sie nun etwas auskühlen und schüttet sie lauwarm über die völlig erkaltete Torte. Dabei geht man von der Mitte der Torte aus und giesst kreisförmig bis zum Rand. Mit einem flachen Messer wird die Glasur dann gleichmässig über die Oberfläche und den Rand der Torte verteilt. Eine Arbeit, die flink ausgeführt werden muss, da die Glasur rasch auskühlt und dann nicht mehr fliesst. Für einige Augenblicke in das offene, warme Rohr gegeben, behält die Torte den schönen, matten Glanz.

Die weisse Zuckerglasur ist im Prinzip einfacher herzustellen. Es gibt Zuckerglasuren, zu denen der Zucker mit Eiklar und kochendem Wasser verrührt wird, andere wieder nur mit Eiklar und Zucker und solche, die nur mit Zucker und Wasser gerührt werden. Dieses König-Bilderrezept-Kochbuch gibt in jedem Fall die genaue Anweisung. Bei der Zuckerglasur ist es wichtig, die Zutaten gut, glatt und schaumig zu verrühren. Braune Zuckerglasur färbt man mit Schokolade oder mit etwas schwarzem Kaffee.

Orangenglasur erhält man, wenn man statt Wasser und Zitronensaft den Saft einer Orange zusetzt, Zum Rosafärben einer Glasur verwendet man etwas rote Bretonfarbe, einen speziell für Lebensmittel hergestellten und in Drogerien erhältlichen Farbstoff. Die Torte begiesst man mit Zuckerglasur ebenfalls von der Mitte ausgehend und verteilt die Zuckermasse mit einem in heisses Wasser getauchten Messer gleichmässig über die Oberfläche und den Rand.

Es sieht hübsch aus, wird die Torte noch mit Mandeln, Angelika oder eingelegten Früchten belegt. Appetitlich auf weissen Tortenspitzen angerichtet, ist die fertige König-Torte der Stolz jeder Hausfrau und eine Zierde des Festtisches.


Anmerkungen zum Rezept:
keine