Rezept:

Rezept drucken

ins Rezeptbuch legen

als email versenden

MealMaster - Ansicht

Rezept als PDF

Rezept benoten

Anmerkung schreiben
 
ACHTUNG: diese Ansicht ist noch experimentell, bei der Konvertierung in dieses Format können unter Umständen Textstellen verloren gegangen sein!
Yersinien - unbekanntes Gesundheitsrisiko (Info)
Zutaten für Information,  Menge anpassen
die Zutaten:
die Zubereitung:

1 Info

von Mona Bahnassawy

MMMMM-Quelle-

- Servicezeit: Essen &

- Trinken - Kostprobe,

- Erfasst von Christina Phil

Von Salmonellen hat schon fast jeder gehört, Yersinien hingegen

kennt kaum jemand. Dabei ist die bakterielle Lebensmittelvergiftung,

die sie verursachen, ähnlich gefährlich. Es beginnt mit tagelangem

Durchfall und starken Bauchkrämpfen. Im Extremfall kann es mit

entzündlichen Gelenkserkrankungen enden. Das Problem: Eine

Yersinienvergiftung wird nicht immer erkannt.

Bei falscher Behandlung kann die Erkrankung jedoch Wochen dauern.

Intensivhaltung und die Methoden der industriellen Fleischproduktion

gelten als Hauptursache für den Befall und die Verbreitung von

Yersinien.

_Yersiniosen: 6.500 gemeldete Fälle_

Nach Salmonellen und Campylobacter sind Yersinien (Yersinia

wurden dem Robert-Koch-Institut circa 120.000 Fälle mit Infektionen

der oben genannten Erreger gemeldet. Der Anteil nachgewiesener

Yersiniosen lag bei rund 6.500 Fällen. Experten vermuten, dass die

tatsächliche Zahl der Erkrankungen mindestens zehnmal höher ist

als die Anzahl der gemeldeten Fälle.

Der Grund: Zum einen verlaufen die Darmerkrankungen relativ

unauffällig, zum anderen bleibt das gesamte Krankheitsbild in der

Gesellschaft fast unbeachtet. Bei epidemiologischen Untersuchungen

wurde festgestellt, dass 40 Prozent der deutschen Bevölkerung

Antikörper der Yersinien haben, also bereits einen Infekt erlitten

haben.

_Lebensmittel als Infektionsquellen_

Als Hauptuebertraeger für Yersinien gilt das Schwein. In

Deutschland wurde festgestellt, dass 20 Prozent des rohen

Schweinehackfleischs mit Yersinien kontaminiert sind. Aber auch in

Milch, Käse, Rindfleisch und Wasser wurden die gefährlichen

Bakterien nachgewiesen. Man geht allerdings davon aus, dass es sich

dabei um Verunreinigungen handelt und nicht die Tiere selbst

infiziert waren.

Beim Schwein hingegen ist die Yersinie ein sehr verbreiteter Keim.

Die Forschungsgruppe um Dr. Maria Fredriksson und Professor Michel

Bucher an der Ludwig-Maximilians-Universität München hat bei 70

Prozent der von ihnen untersuchten Schweine Yersinien nachgewiesen.

Die Keime sitzen vorwiegend in den Tonsillen der Tiere und werden

später über den Kot ausgeschieden. Auch auf den Oberflächen von

Zunge, Herz und Leber wurden die Forscher fündig. Da die Tonsillen

im Kopf sitzen, kann besonders das Kopffleisch mit Yersinien

verunreinigt sein. Die Keime können aber während des

Schlachtprozesses oder beispielsweise beim Zerteilen auf weitere

Teile des Tierkörpers gelangen.

_Groesste Gefahr durch rohes Schweinefleisch_

In erster Linie kann man sich durch das Verzehren von rohem (Mett)

beziehungsweise nicht ganz durchgegartem Schweinefleisch mit

Yersinien infizieren. Durch Erhitzen sterben die Erreger ab. Beim

Hantieren mit Schweinefleisch sollte auf eine sorgfältige

Küchenhygiene geachtet werden. Sinnvoll ist es, die Hände nach dem

Verarbeiten von Fleisch gründlich mit Seife zu waschen, Gleiches

gilt für Schneidebretter und Messer. In manchen Fällen kann eine

Übertragung der Keime auch von Mensch zu Mensch erfolgen.

_Symptome: von Durchfall bis Arthritis_

Beim Menschen befallen die Yersinien zuerst den Darm. Folge sind

harmlose bis ernste Durchfallerkrankungen. Nach einiger Zeit können

sich die Krankheitserreger in die Lymphknoten des Darms

zurückziehen. Die Beschwerden verschlimmern sich, Abszesse in der

Leber können entstehen, auch solche im Bereich des Blinddarms. Eine

Entzündung des Bauchfells oder Gelenkentzuendungen (reaktive

Arthritis) im unteren Rücken, in Schultern sowie Knien sind weitere

mögliche Folgen. Eine reaktive Arthritis kann schliesslich

chronisch werden.

_Diagnostik und Therapie_

Im akuten Fall eines Darminfekts werden Yersinien ausgeschieden und

können somit im Stuhl nachgewiesen werden. Eine

Antibiotikabehandlung ist hier sinnvoll und bietet die Chance,

Folgebeschwerden zu verhindern. Da die wenigsten wegen eines

leichten Durchfalls den Arzt aufsuchen, bleiben Yersiniosen oft

unerkannt. Wenn sich die Yersinien in die Lymphknoten zurückgezogen

haben, wird ein Nachweis schwer.

Die serologische Diagnostik von Infektionserkrankungen (spezifischer

Antikörpernachweis) zeigt lediglich, ob generell Kontakt mit dem

Erreger besteht oder bestand. Erst weitere klinische Befunde und

Informationen, zum Beispiel über die Art und Dauer der

Durchfallerkrankungen, Harninfekte, Gelenkschmerzen,

Abgeschlagenheit oder Halsentzündungen, ermöglichen nun zusammen

mit dem Ergebnis der serologischen Untersuchung eine genaue

Diagnose.

Laut Professor Dr. Dr. Jürgen Heesemann vom

Max-von-Pettenkofer-Institut (Lehrstuhl Bakteriologie) ist über die

Mechanismen, die zu einer reaktiven Arthritis führen, wenig

bekannt. Inwieweit zum Beispiel Antibiotika und/oder

entzündungshemmende Therapien empfohlen werden können, muss vom

Arzt individuell entschieden werden.

Möglicherweise ist auch die eigene Abwehrreaktion des Körpers das

Problem, so erklärt Dr. Andreas Teipel, Rheumatologe aus

Leverkusen: "Die Abwehrstoffe, die gegen die Yersinien vom Körper

gebildet wurden, richten sich fälschlicherweise gegen koerpereigene

Knochenbestandteile. Das heisst, nicht Yersinien sind mehr für den

Krankheitsprozess verantwortlich, sondern die eigene fehlgeleitete

Abwehr."

_Links_

a_enterocolitica. Htm

Hintergrundinformation aus veterinaermedizinischer Sicht

* http://de. Wikipedia. Org/wiki/Yersinia-Arthritis

Zur Yersinia-Arthritis

* http://de. Wikipedia. Org/wiki/Yersinien

Informationen über das Bakterium Yersinia

* http://www. Rheuma-online. De/a-z/y/yersinien. Html

Infos zu Yersinien im Rheumaportal

* http://www. Lrz-muenchen. De/~lmhyg. Vetmed/

Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Hygiene und

Technologie der Lebensmittel tierischen Ursprungs


Anmerkungen zum Rezept:
keine